Zufrieden mit ihrer Arbeit äußerte sich am Dienstag auf der Ratssitzung in Delfshausen die Rasteder Gleichstellungsbeauftragte Hanna Binnewies. Ihre Schwerpunkte in den zurückliegenden drei Jahren waren Veranstaltungen zum Thema „Zurück in den Beruf“. An den geschlechtertypischen Stellenbesetzungen bei der Gemeinde hat sich nichts geändert, wie ihr Bericht darlegt.
Von Britta Lübbers
Seit 2006 ist Hanna Binnewies ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte der Gemeinde Rastede, alle drei Jahre legt sie einen Bericht zu ihrer Tätigkeit und zum Anteil von weiblichen bzw. männlichen Beschäftigten in den verschiedenen Berufsbereichen bei der Gemeinde vor.
Wie in den Vorjahren sind Frauen auch im aktuellen Berichtszeitraum in den höheren Entgelt- und Besoldungsgruppen unterrepräsentiert. Dies gilt ebenfalls für Handwerksberufe (z.B. beim Bauhof). Im Gegenzug fehlen Männer in den Sozial- und Erziehungsberufen. Laut Binnwies ist dies aber kein typisches Rasteder, sondern ein gesamtgesellschaftliches Phänomen, sodass die Gemeinde „nur unwesentlichen Einfluss auf diese verfestigten Geschlechterstrukturen hat“. Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel verschärften die Situation noch – „schlichtweg auch deshalb, weil für das jeweils unterrepräsentierte Geschlecht geeignete Bewerberinnen und Bewerber fehlen“, heißt es im Bericht.
Insgesamt ist Hanna Binnewies mit ihrer Arbeit zufrieden. Die von ihr organisierten Veranstaltungen zum Thema „Rückkehr in den Beruf“, „Rechte und Pflichten von Alleinerziehenden“ und die „Zukunftstage“ in Kooperation mit der Firma Popken seien sehr gut angenommen worden. Auch die Zusammenarbeit mit dem Familienservicebüro, u.a. zur Flüchtlingsarbeit und zur Unterstützung ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer, sei konstruktiv.
Die Politik bedankte sich bei Hanna Binnewies, die auch regelmäßige Sprechstunden im Rathaus anbietet. Monika Sager-Gertje (SPD) wies darauf hin, dass es kaum möglich sei, mehr männliche Mitarbeiter für das Sozial- und Erziehungswesen zu gewinnen, solange diese Berufe nicht gesellschaftlich und finanziell aufgewertet würden. Susanne Lamers (CDU) wies darauf hin, dass auch im Gemeinderat Frauen unterrepräsentiert sind. „Wir wünschen uns hier einen höheren Frauenanteil und wir arbeiten daran“, sagte sie.
„Der Gleichstellungsplan verharrt auf einem nicht wirklich befriedigenden Niveau“, konstatierte Sabine Eyting (Grüne). Sie schlug vor, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu einem zentralen Thema für beide Geschlechter zu machen und sprach sich für eine Frauenbeauftragte im Hauptamt aus.
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