Frühlingskonzert mit dem „Duo Riul“: Die Künstler überzeugten Konzertgäste und KGS-Schüler
Von Ursula von Malleck
Am vergangenen Wochenende fand wieder das alljährlich mit Spannung erwartete Frühlingskonzert des Rasteder Lions Clubs in der Neuen Aula statt. Wer bestimmte Erwartungen mit den Namen der Komponisten Gershwin, Bernstein oder Piazzolla erwartete, wurde überrascht. Es waren nicht die landläufig bekannten Stücke, die das „Duo Riul“ für „In Rhythm“ ausgewählt hatte, sondern Werke, bei denen jedes für sich eine Herausforderung darstellte.
„Duo Riul“, das sind Sebastian Manz und Martin Klett. Das Können des Klarinettisten Manz ist so herausragend, dass er u.a. 2008 einen 1. Preis für Klarinette gewann, der schon seit 40 Jahren nicht mehr vergeben worden war. Sein Spielpartner Martin Klett am Klavier ist ihm, was die Anerkennung der Fachwelt betrifft, dicht auf den Fersen. Auch in ihrer Duo-Formation gewannen die beiden bereits den Preis des Deutschen Musikwettbewerbs.
Manz und Klett begeisterten ihr Rasteder Publikum mit ungebremster, fröhlicher Spiellaune, in der die schwierigsten Stücke so federleicht klangen, als würden die beiden sie nur deshalb intonieren, weil ihnen gerade danach war. Der Spaß, den die beiden Künstler an ihrem hart erarbeiteten Repertoire hatten, war so ansteckend, dass das Publikum sogar Zugang zu der als gewöhnungsbedürftig und schwer verständlich geltenden „Minimal-Musik“ von Steve Reich fand. Bei dessen Komposition „New York Counterpoint“ hatte Manz im Vorfeld zehn Klarinetten-Stimmen auf Band aufgezeichnet und spielte die elfte live. Die Instrumente imitierten elektronische Geräusche, die dem brodelnden Leben Manhattans nachempfunden waren.
Dass der Applaus für dieses herausragende Konzert furios war, überraschte nicht.
Am Vormittag hatte das Duo bereits KGS-Schüler in seinen Bann gezogen. So, als würde man sich schon ewig kennen, gingen die beiden hochkarätigen Künstler auf die Schüler zu. Voller Freude spielten sie ihre Stücke und erzählten auch, wie wichtig es heute ist, sich gut zu vermarkten und besondere musikalische Konzepte zu entwickeln, weil es einfach nicht mehr reicht, „nur“ ein guter Musiker zu sein.
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