Rena Schwarz sorgte mit ihrem Comedy-Programm „Jung, attraktiv und übrig“ im Palais Rastede für Lach-Muskelkater
Von Ursula von Malleck
„Schön, dass ihr alle da seid, mein Name ist Rena Schwarz und ich bin jung, attraktiv und übrig …“. Nein, Distanz ließ die Komödiantin gar nicht erst aufkommen. Sofort war sie unter den Menschen auf der Suche nach ihrem Herzblatt: „Ich bin die Rena und wer bist du?“ Leider war keiner der anwesenden Herren auch „übrig“. Also wurden die Partnerinnen von „Klaus, Helmut oder Joachim“ erst einmal zu ihrer besseren Hälfte beglückwünscht und Rena bekannte, dass verheiratete Männer für sie ohnehin tabu sind. Und der Traum-Mann sei ja letztlich wie der Weihnachtsmann: „Alle warten auf ihn, aber keiner hat ihn je gesehen. Doch wenn ich meine Ansprüche noch weiter herunter schraube, dann kommt nur noch ein Säugetier in Frage“.
Und was hat sie sich nicht schon alles einfallen lassen. Selbst wenn sie sich in einer Fußballkneipe während eines Spiels unbekleidet vor die versammelten Herren legen würde, würden die höchstens die Spielzüge auf ihrem nackten Körper nachstellen.
Rena Schwarz liebt den Kontakt und die Kommunikation mit dem Publikum, das war in Rastede sehr zu merken. Sie sang hier ein Ständchen, verteilte dort Schokolade und ging witzig und schlagfertig auf alle Einwürfe ein. Keiner ihrer Gags wirkte aufgesetzt. Alles kam in so natürlichem Plauderton, als wäre es ihr just in diesem Moment eingefallen. Und es drehte sich beileibe auch nicht alles um die Suche nach dem Richtigen. Auch die Unterschiede zwischen männlichem und weiblichem Denken wurden komödiantisch beleuchtet, der sich emanzipierende Mann in der Rolle des Hausmannes persifliert und die Kommunikation junger Menschen aufs Korn genommen, die nur noch über das Handy stattfindet. Das Wagnis, Comedy in den Goldenen Salon zu holen, habe sich gelohnt, meinte Hartmut Jacob vom Kunst- und Kulturkreis Rastede. So viel Gelächter wie an diesem Abend hat das Palais noch nicht erlebt.
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