Einstimmig verabschiedete der Gemeinderat gestern die Windpotenzialstudie für Rastede. Damit sprachen sich die Mitglieder dafür aus, dass auf mindestens drei Teilflächen im Gemeindegebiet Windräder errichtet werden.
Von Britta Lübbers
Anfang März war die Studie der Öffentlichkeit vorgestellt worden (wir berichteten), eine Woche später wurde das Verfahren jetzt angeschoben. Damit macht sich die Gemeinde Rastede für die Nutzung von Windenergie stark.
Vier Potenzialflächen hatte das Planungsbüro Diekmann & Mosebach ermittelt, sie liegen im Ipweger Moor, in Liethe, in Delfshausen und im Bereich Wapeldorf. Am besten geeignet ist das Areal in Liethe, wo bereits ein Windpark steht. Im Bereich Wapeldorf könnte es Probleme geben, da dort im Rahmen einer Verträglichkeitsuntersuchung schützenswerte Vögel wie Seeadler und Weißstorch registriert wurden. Die untersuchten Flächen im Ipweger Moor sind u.a. aus Naturschutzgründen vom Tisch.
„Vor fünf Jahren geschah das Atomunglück in Fukushima, seitdem ist viel passiert. Auch wir in Rastede wollen die Weichen für die Windenergie stellen“, erklärte Susanne Lamers (CDU). Sie hob hervor, dass im jetzt verabschiedeten Entwurf die Höhe der Windkraftanlagen auf 150 Meter begrenzt wurde. Auch der Abstand zur Wohnbebauung gehe deutlich über die Mindestanforderung hinaus.
Rüdiger Kramer (SPD) unterstrich, dass für die Gemeinde Rastede Windenergie Vorrang vor Biogas habe. „Im Ipweger Moor wäre der Eingriff in die Landschaft erheblich gewesen, es ist gut, dass der Bereich nun aus der Planung herausfällt“, sagte er.
Gerd Langhorst (Grüne) spannte den Bogen bis zur Reaktorkatastrophe in Tschernobyl und erzählte, dass er bereits 1976 ein Auto mit einem Anti-AKW-Aufkleber gefahren habe. Damals sei das Thema Atomkraft ideologisch aufgeladen gewesen, jetzt finde der Ausstieg breiten Konsens. „Wir freuen uns und sind stolz auf das Ergebnis“, sagte Langhorst.
„Wir haben alles richtig gemacht“, betonte Evelyn Fisbeck (FDP). Die Pläne seien ausgereift und mit ihren Höhen- und Abstandsbegrenzungen ausgesprochen bürgerfreundlich.
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