Nicht ohne Bedenken stimmte der Bauausschuss am Dienstag für die Änderung des Flächennutzungsplans im Gewerbegebiet Hahn-Lehmden und damit für eine Erweiterung der Popken Fashion Group
Von Kathrin Janout
Die geplante Erweiterung der Popken Fashion Group im Gewerbegebiet Hahn-Lehmden war am Dienstag Thema im Bauausschuss. Das Unternehmen möchte auf dem Grundstück zwischen Wiefelsteder Straße, Am Waldrand und Autobahn ein neues Logistikzentrum errichten. Dafür muss zunächst der Flächennutzungsplan geändert werden.
Annika große Austing vom Planungsbüro Diekmann & Mosebach stellte die Planungen vor. Auf dem Grundstück sollen drei große Hallen entstehen, die in der Höhe gestaffelt werden. Das erste Gebäude an der Wiefelsteder Straße wird demnach 12 Meter hoch sein, das nächste weiter südlich 16 Meter. Daneben soll zudem eine 22 Meter hohe Halle errichtet werden. Der Gemeinde sei wichtig, dass die Gebäude ansprechend gestaltet werden, sagte große Austing. Auch eine Eingrünung mit großen Bäumen sei vorgesehen.
Die Ausschussmitglieder sprachen sich am Ende einstimmig für die Änderung des Flächennutzungsplans und damit für die Erweiterung des Unternehmens aus. Aber nicht ganz ohne Bedenken. Die Firma Popken sei ein langjährig ansässiges Familienunternehmen, betonte Susanne Lamers (CDU). „Das muss zukunftsfähig bleiben.“ Dennoch empfand sie eine Gebäudehöhe von 22 Metern als sehr groß. Auch Monika Sager-Gertje (SPD) erschrak über die geplante Größe. „Das wird den Ortseingang deutlich verändern, da muss man sich nichts vormachen.“ In der Logistikbranche gebe es aber wohl kaum andere Möglichkeiten als mit Hochregallagern zu arbeiten, fügte sie hinzu. Wichtig sei nur, die gegenüberliegenden Wohnhäuser vor Verschattung zu schützen. Dem stimmte auch Sabine Eyting (Grüne) zu. „Natürlich sehen wir es positiv, wenn sich ein erfolgreiches Unternehmen weiterentwickeln will“, sagte sie. Dennoch gehe es auch um eine Abwägung zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und dem Schutzgut Mensch. Die Überprüfung des Schattenwurfs bezog sich auf den Sonnenstand im März. Jetzt stehe die Sonne ja schon höher, gab Eyting zu Bedenken. „Aber wie ist die Verschattung in den Wintermonaten?“ Es sollte Alternativplanungen geben, die verträglicher seien als 22 Meter. Erster Kreisrat Günther Henkel fand dazu klare Worte: „Schatten hat jeder von uns.“ Ursprünglich sei vorgesehen gewesen, sehr viel höher zu bauen, so Henkel. Grünensprecher Gerd Langhorst stellte daraufhin grundsätzlich klar: „Die Festsetzung dessen, was einmal festgelegt wurde, gefällt uns nicht. Es muss doch möglich sein, dass Änderungen geprüft werden.“