Am Hankhauser Busch wird ein Musterspielplatz errichtet. Nicht genutzte Spielplätze in der Gemeinde werden in Wohnbauflächen umgewandelt. Das beschloss gestern der Bauausschuss.
Von Britta Lübbers
„Hier haben wir eine Bürgerbeteiligung par excellence“, lobte Susanne Lamers (CDU) das Verfahren. Denn in die Pläne für den Musterspielplatz waren Eltern und Kinder von Beginn an einbezogen worden.
Im November 2014 hatten sich die Ausschussmitglieder dafür ausgesprochen, das Spielplatzkonzept der Gemeinde an die Realität anzupassen. Kaum oder gar nicht mehr besuchte Plätze sollten aufgegeben, stark genutzte optimiert werden. Ursprünglich hatte auch der Spielplatz am Hankhauser Busch auf der Streichliste gestanden, aber nachdem sich Anwohner für seinen Erhalt stark gemacht hatten, durfte er nicht nur bleiben, sondern wurde als Musterspielplatz ausgewählt. Gemeinsam mit Eltern und Kindern unterschiedlichen Alters erarbeitete die Verwaltung ein Konzept, das die verschiedenen Bedürfnisse der jeweiligen Altersgruppen berücksichtigt. „Wichtig ist allen Kindern, dass sie schaukeln, klettern, sich bewegen und in Rollenspielen ausagieren können“, heißt es in der Vorlage.
Geplant ist, noch in diesem Jahr mit den Vorarbeiten zu beginnen und die Geräte zu bestellen, darunter eine Ritterburg und eine so genannte Matschanlage. Die Gesamtkosten betragen rund 69 000 Euro.
Die Ausschussmitglieder zeigten sich hoch zufrieden. „Es ist gut, dass wir auf externe Fachplaner verzichtet haben. Wir wissen vor Ort am besten, was wir brauchen“, erklärte Susanne Lamers.
Sie sei begeistert vom Konzept, sagte Sabine Eyting (Grüne). Evelyn Fisbeck (FDP) bezeichnete den Spielplatz als „Anlage de luxe mit Sternchen“.
Einstimmig votierten die Fraktionen dafür, weitere Spielgeräte nicht – wie in der Beschlussfassung vorgesehen – in den Folgejahren anzuschaffen, sondern „gleich Nägel mit Köpfen zu machen“, wie es Susanne Lamers ausdrückte. Daher soll der Musterplatz bereits ab Frühjahr 2016 komplett bespielbar sein.
Aufgegeben werden die Spielplätze Am Brook, Auf der Raade, Berneweg/Ollenweg, Eichendorffstraße, Voßbarg/Danziger Straße, Ziegelstraße und der Bolzplatz an der Sandbergstraße/Am Turm in Wahnbek. Auf den Flächen sollen Wohnbaugebiete entstehen. „Wir brauchen solche Areale für den Wohnungsbau“, sagte Rüdiger Kramer (SPD). Zugleich wies er darauf hin, dass die Gemeinde bisher vor allem Wohnraum im gehobenen Preissegment geschaffen hat. „Wir müssen aber auch Wohnungen für Menschen mit geringerem Einkommen anbieten“, betonte er.
„Wir sehen einen steigenden Bedarf an günstigen Wohnungen“, meinte ebenfalls Sabine Eyting. „Es ist wichtig, gerade auch die neuen Mitbürger aus anderen Ländern in gewachsene Strukturen einzubinden und nicht etwa durch Satellitenbebauung an den Ortsrand zu drängen.“
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