Rasteder Schülerinnen reisten zur Eröffnung des Berliner Zentrums der Sinti und Roma
rr | Die deutschen Sinti und Roma haben in Berlin eine Repräsentanz ihres Heidelberger Dokumentations- und Kulturzentrums eröffnet. Auf Einladung des Vorsitzenden des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, nahm auch die AG „Für den Frieden“ der KGS Rastede an der Festveranstaltung teil.
Die Aufgabe des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma besteht in der Darstellung der Geschichte des Rassismus gegenüber der Minderheit. So arbeitet das Zentrum beispielsweise den Völkermord an 500.000 Sinti und Roma im Nationalsozialismus auf. Außerdem beteiligt sich die Einrichtung durch Veranstaltungen und politische Initiativen an der Entwicklung einer toleranten und humanen Gesellschaft. Um den Antiziganismus zu bekämpfen, sei es von Bedeutung, über die Diskriminierung der Sinti und Roma aufzuklären und auch in der Hauptstadt Gesicht zu zeigen. Dazu werde die Einrichtung durch Bildungsangebote die Situation der Sinti und Roma in Europa kritisch beleuchten.
Im Anschluss an die offizielle Eröffnungsfeier vertieften die AG-Mitglieder Katja Effertz, Saskia Dierks und Michael Luttmer ihre Freundschaften zu bekannten Sinti und Roma. Mit Erich Schneeberger vom Bayrischen Landesverband der Sinti und Roma diskutierten Katja und Saskia die heutige Diskriminierung der Minderheit. Romani Rose versprach den beiden Schülerinnen, die Rasteder KGS im Frühjahr 2016 wieder einmal als Pate zu besuchen. Auch die Sängerin Dotschy Reinhardt, die die Eröffnungsfeier zusammen mit dem Trio Django Deluxe musikalisch umrahmte, vereinbarte mit den AG-Mitgliedern ein Konzert und eine Lesung an der Schule. Außerdem plant die Rasteder Arbeitsgemeinschaft zusammen mit dem Leiter der Hauptstadt-Repräsentanz, Oswald Marschall, Workshops gegen den Antiziganismus mit Schülerinnen und Schülern der KGS in der neuen Einrichtung in Berlin.
Mit der Einladung der AG „Für den Frieden“ würdigten der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma und das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma die langjährige Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft an der KGS und das Engagement der Rasteder gegen den Antiziganismus. „Es ist eine große Ehre für uns, dass wir an der Festveranstaltung teilnehmen durften“, freute sich AG-Mitglied Saskia, „und die Menschen waren wieder einmal besonders herzlich zu uns“.
Diesen Artikel drucken