Die UWG Rastede hatte gestern zum Vortrag „Schutzlos im Außenbereich“ in den Schützenhof geladen. Zahlreiche Besucher beteiligten sich an der Diskussion.
Von Anna Papenroth
In ihrer Begrüßung ging Gastgeberin Marlies Peters (UWG) kurz auf typische Probleme in den so genannten Außenbereichen ein. Beeinträchtigungen durch von der Landwirtschaft verursachte Gerüche und Lärm durch die Erschließung neuer Baugebiete gehören laut Peters zu den größten Sorgen. „Die industrielle Landwirtschaft verursacht heute ganz andere Emissionen als vormals die kleinen Betriebe“, sagte sie. Viele Anwohner fühlten sich durch die Auswirkungen von Massentierhaltung, wie z.B. riesige Güllemengen und Pflanzenschutzspritzanlagen, beeinträchtigt. Auch Funkmasten, Wind- und Biogasanlagen sowie der Bodenabbau von Sand, Torf und Kies wirkten sich negativ auf das Wohnen im Außenbereich aus. Was Windkraftanlagen betrifft, so klagen Anwohner häufig über Rotorenlärm, Schattenwurf und die unerwünschte Reflexion von Sonnenstrahlen.
„Müssen die Menschen das so hinnehmen, oder gibt es Möglichkeiten, sich rechtlich dagegen zu wehren?“, wollte die UWG wissen und hatte mit den beiden Referenten, dem Rechtsanwalt Prof. Dr. Peter Fischer und dem Diplom-Ingenieur Andreas Fligg, zwei Fachleute eingeladen. Sie machten deutlich, dass die Behörden streng nach dem Baugesetz verfahren müssen. Ebenso können Anwohner, die sich z.B. durch Massentierställe gestört fühlen, nur in eng begrenztem Rahmen Widerspruch geltend machen. Juristischer Beistand sei hier sinnvoll. Das bewies auch die Veranstaltung. Die vorgebrachten Probleme waren so zahlreich, dass Fischer und Fligg den Betroffenen Einzelgespräche anboten.
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