Karin Logemann besuchte vier Schulen in der Gemeinde Rastede
Von Kathrin Janout
Vier verschiedene Schulen in der Gemeinde Rastede standen heute auf dem Terminkalender von SPD-Landtagsabgeordneter Karin Logemann. Vor Ort wollte sie sich über die Situation an den Schulen informieren. Nach ihren Besuchen an der KGS und der Grundschule Hahn-Lehmden traf sie am späten Vormittag Schulleiterin Anna Hobusch in der Grundschule Feldbreite. „Ich habe den Anspruch, jede Schule in meinem Wahlkreis besucht zu haben“, machte Logemann zu Beginn des Gesprächs deutlich. „Das hätte vor ihr noch kein Landtags- oder Bundestagsabgeordneter getan“, erwiderte Anna Hobusch erfreut und fügte sogleich hinzu, dass sie sich über mehr Unterstützung freuen würde. Durch die Inklusion und die Flüchtlingssituation seien neue Herausforderungen entstanden, deren Bewältigung das Kollegium an seine Grenzen bringe. „Die Belastungsfähigkeit der Grundschullehrer ist erreicht“, betonte die Schulleiterin. Sie rechne in Zukunft sogar vermehrt mit Krankheitsfällen. In anderen Schulformen bestehe mehr Homogenität innerhalb der Klassen, erklärt Hobusch. Gerade an der Grundschule aber habe man es mit sehr unterschiedlichen Leistungsniveaus zu tun. Außerdem sei der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund an ihrer Schule hoch. „Im letzten Jahr wurden zwölf Kinder ohne Deutschkenntnisse eingeschult, im Vorschulbereich sind es 13.“ Eigentlich seien damit die Voraussetzungen für eine Sprachlernklasse erfüllt. Vor eineinhalb Jahren bereits habe Anna Hobusch eine solche beantragt – leider vergeblich. „Wir warten auf Unterstützung“, so die Schulleiterin. Die Situation sei frustrierend für Lehrer und Schüler. Zurzeit versuche man, das sprachliche Defizit in Förderklassen auszugleichen. „Mit guter Förderung stehen diesen Kindern später alle Wege offen“, weiß Hobusch aus Erfahrung. „Es heißt immer, Kinder würden von allein spielend lernen, das ist ein Irrtum“, sagt sie, „die Kinder lernen dann Kauderwelsch.“
Doch wie soll es vor dem Hintergrund der aktuellen Flüchtlingssituation weitergehen? „Das Land hat ja bereits reagiert“, sagt Logemann. Die Zahl der Sprachlernklassen sei erhöht worden. „Aber ich weiß nicht, wo die geblieben sind“, bedauert Hobusch, „bei uns leider nicht.“
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