Mehr als 200 Flüchtlinge sind am Wochenende in der Feuerwehrschule in Loy angekommen
Von Kathrin Janout
Ein Kleinbus nach dem anderen fährt am späten Nachmittag auf das Gelände der Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) in Loy, jeder einzelne voll besetzt mit Hilfskräften. Ehrenamtliche des Deutschen Roten Kreuz, Personal der NABK, Ärzte. Rund 50 Helfer sind im Einsatz als heute gegen 18 Uhr die vorerst letzten zwei Busse mit Flüchtlingen in Loy eintreffen. 80 Asylsuchende steigen aus, sie müssen versorgt werden, registriert und untersucht. Gestern waren es 100, am Freitag 52. Nun befinden sich mehr als 200 Flüchtlinge, vorwiegend aus Syrien, in dem 850-Seelen-Örtchen. Hier sollen sie erst einmal zur Ruhe kommen, abwarten, wie es weitergeht. Denn das weiß bis jetzt keiner so richtig. „Wir stecken noch mitten in der Organisation“, sagt Carsten Prellberg, stellvertretender Leiter der NABK. Einen geregelten Tagesablauf gebe es noch nicht.
Vorerst müssen alle untergebracht werden. „Familien bekommen Zimmer im Unterkunftsgebäude“, berichtet Prellberg. Ein Bereich für Männer wurde in der Übungshalle geschaffen, ein separater zweiter für alleinreisende Frauen. Nach der Registrierung können sich die Menschen dann frei bewegen, einkaufen gehen oder mit dem Bus fahren.
Und wie reagieren die Loyer Bürger? „Bis jetzt ist die Hilfsbereitschaft groß“, freut sich Prellberg. Immer wieder kommen Menschen ans Tor, fragen, ob sie helfen können, bringen Kleidung oder sogar Kuchen. „Leider müssen wir sie oft enttäuschen, weil wir hier nichts annehmen können“, bedauert Prellberg und bittet um Verständnis. „Spenden müssen beim DRK abgegeben werden.“ Am meisten benötigt werde zurzeit gut erhaltene Männerkleidung. Auch Hygieneartikel seien rar, Windeln zum Beispiel, Duschgel. Außerdem werden noch Dolmetscher gesucht.
Wie es für die Flüchtlinge weitergehe und wie lange der Betrieb der Feuerwehrschule ausgesetzt werde, wisse man noch nicht. Auch wenn der Druck von außen groß sei, mache man sich darüber jetzt gerade noch keine Gedanken, sagt Prellberg. „Wir wollen den hilfesuchenden Menschen helfen. Diesen Auftrag haben wir bekommen und den versuchen wir so gut zu erledigen, wie wir können.“
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