Wo ist innen, wo ist außen, was ist real, was nur ein Spiegelbild? Der Fotograf Wolfgang Nebel widmet sich der vernetzten Welt, in der es nicht immer leicht ist, einen Standort zu bestimmen. Die Schau „in/or/out“, die ab Sonntag im Palais Rastede zu sehen ist, zeigt ausschließlich Aufnahmen, die Nebel mit dem Smartphone gemacht hat.
Von Britta Lübbers
Im Hauptberuf ist Wolfgang Nebel Informatik-Professor an der Universität Oldenburg. Auf seinen Reisen durch die großen Städte der Welt fotografiert er mit dem Smartphone Hotel-Lobbys, Flughäfen, Schalterhallen, Plattformen und Kongressgebäude. „Die Orte sind beliebig, sie sehen überall gleich aus“, sagt Palaisleiterin Dr. Claudia Thoben. München, Zürich, Tokio? Für die Betrachter nicht zu entschlüsseln. Durch Glas- und Fensterspiegelungen, durch bewusste Verzerrung entstehen Rätselbilder aus der digitalen Zeit. „Wer die Fotos ansieht wird zweifeln, ob seine Vorstellung der Realität entspricht – wie im Internet“, glaubt Claudia Thoben.
Wolfgang Nebel präsentiert eine Hochglanzwelt in kleinem Format – irritierend und sehenswert.
Die Ausstellung wird am Sonntag, 19. Juli, um 11.15 Uhr eröffnet. Die Einführung hält der Künstler und Galerist Puck Steinbrecher aus Bad Zwischenahn. Musik macht Jan Niemann am Klavier.
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