Wann setzt endlich mal jemand einen Schlusspunkt hinter die öffentlichen Narreteien und sorgt für solide Politik? Lupo hat schon viel erlebt, aber ein Schotterbett links und rechts der Oldenburger Straße geht doch ein bisschen weit. Sieht aus wie ein Sicherheitsstreifen bei Formel 1-Rennen. Wer sowas macht, errichtet auch Fangzäune. So gefährlich sind doch Oldtimer nicht.
Vor ein paar Tagen sah Lupo eine Anwohnerin der Hauptstraße in dieser entseelten Zone gebückt Halme zupfen. „Was machen Sie denn da?“, erkundigte sich Lupo. „Na ja“, erklärte die Unglückselige, „Unkraut jäten, einer muss das ja hier in Ordnung halten. Das wächst überall durch, sogar durch den Kies hier! Ich will, dass es vor unserm Haus ordentlich ist.“
Oben, in der Redaktion, lehnte sich ein Kollege aus dem Fenster und kippte kalten Kaffee platschend auf die Halme. „Die armen Dinger da brauchen doch etwas Hilfe, die schaffen das sonst nicht.“ – Unterschiedlicher kann man eine Situation kaum beurteilen.
Ein Grünstreifen soll die Lebensqualität verbessern, aber etwas Freudloseres ward in einer Ortsmitte noch nicht gesehen. Lupo kann sich einiger Begrünungskonzepte für die Oldenburger Straße entsinnen. Sie waren jedes für sich nicht mal so schlecht, blieben dann aber vernachlässigt, und nach einiger Zeit rief man nach einem neuen. Beispielhaft sei daran erinnert, wie liebevoll die Umgebung der Verkehrsinformation beplant wurde. Und heute? Wahrlich keine gute Visitenkarte für die Gemeinde.
Andererseits: Interessant war’s schon, während der Bauarbeiten einmal den Intimbereich der Bäume anschauen zu können, als die Wurzeln pingelig freigelegt waren.
Und, wie wir festgestellt haben, lässt sich bei ausreichend vorhandenen Steuergeldern ein abwechslungsreiches Farbenspiel erzeugen. Momentan ist der Schotter stumpf grau, auf einigen Flächen aber in ein warmes Hellbraun gebracht. Wie wär’s einmal mit Rot oder mit weißem Marmor-Schotter als Schnee-Ersatz und Stimmungsmacher zum Weihnachtsmarkt?
Der Schotter Lebt!
Ihr Lupo
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