Genossenschaftsverband Weser-Ems feiert 125-jähriges Bestehen
Von Uwe Harms
Der Genossenschaftsverband Weser-Ems ist 125 Jahre alt. In einer Feierstunde im Akademiehotel Rastede wurde das Jubiläumsjahr eingeleitet. „Dies ist ein eindrucksvolles Jubiläum“, betonte Festredner Bernd Busemann, Präsident des Niedersächsischen Landtags. „125 Jahre Genossenschaftsverband sind 125 Jahre Gemeinschaft mit grundlegenden Werten: Selbsthilfe, Sozialverantwortlichkeit und Solidarität.“ Zudem beinhalte die Genossenschaftsidee auch den Gedanken der lokalen Verankerung. „Wohnungsbau, Landwirtschaft, Handel, Energie, Dienstleistungen und Finanzkraft machen heute das Genossenschaftswesen aus. Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind dabei ein besonders beeindruckendes Beispiel für die Tragfähigkeit der genossenschaftlichen Idee“, sagte Busemann.
Verbandsdirektor Georg Litmathe erinnerte in seinem Rückblick an die wechselvolle Geschichte des Verbands mit seinen derzeit 303 Mitgliedsunternehmen. „Der Genossenschaftsgedanke hat gerade in den vergangenen Jahren eine Renaissance erlebt“, sagte Litmathe. So habe sich die Zahl der Energiegenossenschaften deutlich erhöht. Auch im sozialen und kulturellen Bereich seien Genossenschaften beliebt, u.a. für Projekte wie „Wohnen im Alter“, genossenschaftliche Dorfläden und genossenschaftlich organisierte Kinderbetreuung. Dieses „vorbildliche bürgerschaftliche Engagement“ hat laut Litmathe dazu geführt, dass die Kultusministerkonferenz im Dezember 2014 beschlossen hat, die Genossenschaftsidee der UNESCO als erste Nominierung für das deutsche Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes einzureichen.