Die Einführung eines neuen Verbuchungssystems in der Rasteder Gemeindebücherei ist weitgehend abgeschlossen. Nutzerinnen und Nutzer haben nun die Wahl, ob sie wie gewohnt die Servicetheke aufsuchen oder ihre Medien selbst verbuchen möchten.
rr | Und das neue System bietet noch weitere Vorteile. Radio Frequency Identification (RFID) nennt sich das Verfahren zur automatischen Identifizierung von Objekten über Funk, auf dem das neue Verbuchungssystem basiert. Es erleichtert die Erfassung der Medien bei ihrer Ausleihe und Rückgabe. „Unsere Mitarbeiterinnen können so mehrere Medien auf einmal verbuchen, das macht die Arbeit künftig einfacher und zügiger“, sagt Büchereileiterin Nicole Tielker. Mit der Systemumstellung einher geht auch die Ausstellung neuer Bibliotheksausweise für alle Nutzerinnen und Nutzer. Der Austausch erfolgt ganz unkompliziert beim nächsten Büchereibesuch.
Nicht nur die Servicetheke wurde mit der neuen Technik ausgestattet, seit Neuestem gibt es in der Gemeindebücherei auch eine Selbstverbuchungsanlage. Sie ermöglicht es den Nutzerinnen und Nutzern, ihre Medien selbstständig auszuleihen und wieder zurückzugeben. Außerdem können sie am Terminal ihr Nutzerkonto einsehen und eventuelle Gebühren begleichen. Sowohl an der Servicetheke als auch an der Selbstverbuchungsanlage ist nun auch die bargeldlose Bezahlung mit allen gängigen Kartentypen möglich.
Während einer dreiwöchigen Schließung der Gemeindebücherei im November haben die Mitarbeiterinnen 11.741 Medien einzeln für das neue Verbuchungssystem registriert und mit einem Chip-Etikett versehen. „Da wir für die Umstellung ohnehin jedes Medium einzeln in die Hand nehmen mussten, haben wir bei dieser Gelegenheit auch gleich die knapp 480 laufenden Meter an Regalen gereinigt“, berichtet Tielker. Rund 6000 Medien, die während der Schließzeit ausgeliehen waren, werden nach ihrer Rückgabe noch in das neue System integriert.
„Mit der neuen Technik verbessern wir nicht nur den Service, sondern schaffen auch eine deutliche Arbeitserleichterung für unser Personal“, sagt Bürgermeister Lars Krause. Die Kosten für die Neuerungen belaufen sich auf rund 30.000 Euro.
Während der Sonderschließung mussten in der „Villa Wächter“ auch die nötigen Anschlüsse für Strom und Netzwerk geschaffen werden. Am Ausgang der Bücherei wurde zudem ein sogenanntes Sicherungsgate installiert. Es überprüft, ob alle Medien ordnungsgemäß verbucht wurden und erfasst nebenbei die genaue Besucherzahl.
Nicole Tielker und ihr Team haben diese Zeit außerdem für eine Umgestaltung des Untergeschosses genutzt. „Den Kleinkindbereich, der bei uns am stärksten genutzt wird, haben wir vergrößert und optimiert“, berichtet Tielker. Dort gibt es jetzt einen Kinderwagenparkplatz und auch das so genannte „Elternregal“ ist nun dort und nicht mehr im Obergeschoss zu finden. Es enthält eine Auswahl an Medien, die besonders für Eltern interessant sind.
Auffälligste Neuerung ist aber sicherlich der große „Lesebaum“, eine übersichtlich nach Alter beziehungsweise Lesefähigkeit strukturierte Auswahl an Büchern mit passendem Wandbild. „Der Baum ist ein Stück weit Sinnbild dafür, wie die Fähigkeit zu lesen wächst“, erklärt Tielker. Für jede Stufe dieses Wachstums gibt es passende Lektüre. „Es ist aber manchmal gar nicht so leicht, bei der großen Menge an Kinderliteratur immer genau das zu finden, was gerade am besten geeignet ist“, so Tielker. Der Lesebaum und seine Figuren – Ameise, Biber, Eichhörnchen und Zaunkönig – bieten hier eine gute Orientierung.
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