Die Mehrheitsgruppe im Gemeinderat möchte das Feuerwehrhaus Rastede nicht auf das freiwerdende Bohmann-Gelände verlegen und lehnte gestern einen entsprechenden CDU-Antrag im Bauausschuss ab
Von Britta Lübbers
Hintergrund ist der Umzug der Firmengruppe Bohmann von ihrem jetzigen Standort an der Kleibroker Straße auf das neue Firmengelände am Moorweg. Spätestens im Dezember soll der Wechsel erfolgt sein. Eigentümerin des Bürokomplexes und der Halle an der Kleibroker Straße wird die Gemeinde Rastede. Die möchte auf dem bisherigen Bohmann-Areal den Bauhof ansiedeln, der sich derzeit noch am Roggenmoorweg befindet. Hier wiederum soll nach dem Bauhof-Umzug ein grünes Wohnquartier entstehen.
Eine andere Idee hatte die CDU-Fraktion. Ihr im Februar gestellter Antrag wurde gestern im Ausschuss für Gemeindeentwicklung und Bauen behandelt. Die Verwaltung möge prüfen, so der Antrag, ob ein Umzug der Ortsfeuerwehr Rastede in die bisherige Liegenschaft der Firma Bohmann sinnvoll und möglich ist. Zudem sollen die Kosten ermittelt werden, die entstehen, wenn das Feuerwehrhaus verlegt statt am bisherigen Standort saniert wird. Auch möchte die CDU feststellen lassen, ob eine Zusammenlegung der Bauhöfe Rastede und Wiefelstede an einem zentralen Standort zwischen den beiden Gemeinden „nachhaltige Einsparziele generieren könnte“.
Absolut nicht wirtschaftlich
Die Verwaltung erteilte dem Antrag eine klare Absage. „Die Feuerwehreinheit Rastede verbleibt am aktuellen Standort und wird gemäß den Vorgaben des Feuerwehrbedarfsplans saniert und erweitert“, lautete der Beschlussvorschlag, den Geschäftsbereichsleiter Stefan Unnewehr dem Ausschuss vorlegte. Und weiter: Der Bauhof zieht an die Kleibroker Straße, am Roggenmoorweg sowie auf Teilflächen des Bohmann-Areals entsteht ein neues Wohnquartier.
Es sei von Beginn an das Ziel gewesen, den Bauhof auf dem Bohmann-Gelände anzusiedeln, erinnerte Unnewehr. Und es sei absolut nicht wirtschaftlich, mit der Feuerwehr umzuziehen und für den Bauhof einen neuen Standort zu suchen. „Dann müssten wir alles, was wir bisher entwickelt haben, auf Eis legen.“
Nicht einverstanden zeigte sich Susanne Lamers (CDU). Sie vermisse konzeptionelle Überlegungen und Aussagen zu einer möglichen Zusammenlegung der beiden Bauhöfe. Hier schaltete sich Bürgermeister Lars Krause ein. Es habe erste Gespräche mit der Verwaltungsleitung in Wiefelstede gegeben. „Die strebt keine Zusammenlegung an. Sie betrachtet das Vorhaben als unwirtschaftlich und nicht realisierbar.“
Max Kunze (Grüne) schlug vor, den Beschlussvorschlag zu ergänzen. Demnach soll geprüft werden, ob leerstehende Räume des Bohmann-Komplexes für eine kurzfristige oder auch längere Mietnutzung angeboten werden können. Auch hier antwortete der Bürgermeister: „Wir werden Räume nicht leer stehen lassen. Das machen wir, ohne dass Sie etwas beschließen müssen.“
Nicht einfach abnicken
Sie hätte sich eine Beteiligung an den Nachnutzungsüberlegungen gewünscht, sagte Evelyn Fisbeck (FDP). „Schade, dass die Vorlage keine Informationen darüber hergibt.“
Der CDU-Antrag ziele vorrangig auf die Feuerwehr, erwiderte Stefan Unnewehr. Er gehe davon aus, dass Büros im Obergeschoss frei würden. Man werde zunächst prüfen, ob die Räume für die Verwaltung geeignet seien.
Bevor sie über den Antrag abstimmen könne, würde sie gerne die Stellungnahme aus Wiefelstede abwarten, griff Susanne Lamers das Eingangsthema wieder auf.
„Wir arbeiten ab, was Sie beschlossen haben“, ärgerte sich Lars Krause. „Wir haben als Verwaltung einen Anspruch darauf, dass wir mit Ihren Beschlüssen in die Umsetzung gehen. Jetzt soll alles neu diskutiert werden? So kann keine Verwaltung der Welt arbeiten.“
„Wir heben den Beschluss nicht auf, wir möchten lediglich die Beschlussfassung vertagen, bis alle Informationen da sind“, erwiderte Hendrik Lehners (CDU). „Dass die Zusammenlegung der Bauhöfe nicht geht, das wollen wir nicht einfach so abnicken.“
Bei der Abstimmung wurde der CDU-Antrag auf Zurückstellung der Beschlussvorlage mehrheitlich abgelehnt; der Antrag der Verwaltung hingegen wurde ebenso angenommen wie der Prüfauftrag, ob freiwerdende Bohmann-Büros zwischenzeitlich für eine Mietnutzung zur Verfügung stehen können.
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