In einem offenen Brief hatten die Elternräte der Rasteder Schulen schwere Vorwürfe gegen die Gemeinde Rastede erhoben (wir berichteten). In einer ebenso deutlichen Stellungnahme weist die Verwaltung die Kritik zurück.
Von Britta Lübbers
Die Anwürfe wiegen schwer: Die Rasteder Schulen seien nicht gerüstet für die Zukunft, es fehlten Konzepte und ein „Klima der Zugewandtheit den Kindern und Jugendlichen gegenüber“, die Kommunikation müsse dringend verbessert werden – so lauten nur einige der Vorwürfe an die Verwaltung. Die reagierte umgehend. „Die Gemeinde Rastede weist das Sammelsurium an Falschaussagen und Behauptungen, dass für Kinder und Jugendliche in der Gemeinde zu wenig beziehungsweise gar nichts gemacht wird, ausdrücklich und auf das Schärfste zurück“, heißt es in der Stellungnahme auf den offenen Brief der Schulelternräte. Und weiter: „Die Gemeinde befindet sich im stetigen Austausch mit den Schulleitungen, um Informationen zu geben und Lösungen aufzuzeigen. Erst vor kurzem war zudem die Elternvertretung zu einem Gespräch ins Rathaus eingeladen worden, in dem Erläuterungen zu allen aufgezeigten Punkten gegeben wurden, wobei dem Gremium für auftretende weitere offene Fragen ergänzende Gesprächsangebote unterbreitet wurden.“
Im Übrigen erwarte die Verwaltung „eine strukturierte Auseinandersetzung mit den jeweiligen Themenblöcken, die auch die Verantwortlichkeiten auf den entsprechenden politischen Ebenen ausdrücklich berücksichtigt“. Nur so könne „im gemeinsamen Dialog mit den Schulleitungen und den Elternvertretern erfolgreich zum Wohle der Kinder und Jugendlichen gearbeitet werden“.
Engagierte Netzwerke zur Prävention
Die Gemeinde weist auch auf die Investitionen in ihre Schulen hin, darunter zahlreiche Sanierungsarbeiten sowie Neubauten. Der EDV-Bereich sei „sachlich und personell erheblich aufgestockt worden“, was die frühkindliche Erziehung betrifft, seien Maßnahmen wie der Neubau einer Kita in Kleibrok und die Erweiterung der Kita in Loy auf den Weg gebracht.
„Darüber hinaus wurde die vom Land Niedersachsen ausgezeichnete und von der Gleichstellungsbeauftragten Anke Wilken umgesetzte Präventionsstrategie ,Communities That Care – CTC‘ in der Gemeinde verankert.“ An CTC arbeiten neben den Schulen verschiedene Akteure der offenen Kinder- und Jugendarbeit mit. So ist laut Gemeinde „ein sehr engagiertes und einrichtungsübergreifendes Netzwerk“ zur Prävention entstanden. Konzepte wie „Balu und Du“ oder das suchtpräventive Programm „Tom und Lisa“ wurden bereits kooperativ umsetzt.
Ein Haushalt für Schülerinnen und Schüler
Was Kooperation und Mitbestimmung betrifft, verweist die Verwaltung zudem auf das Demokratieprojekt SARA, mit dem ab dem Schuljahr 2024/25 das kommunale Jugendbeteiligungskonzept „Schüler*innenHaushalt“ der Bertelmann Stiftung eingeführt wird. Hierfür stellt die Gemeinde der KGS und der Schule am Voßbarg dauerhaft ein Budget zur Verfügung, über dessen Verwendung alle Schülerinnen und Schüler von der 5. bis zur 13. Klasse „in einem urdemokratischen Prozess entscheiden können“. Die Planungen an beiden Schulen, so die Gemeinde, finden derzeit mit der Verwaltung, Schulleitungen und Schülervertretungen statt.
„Um die vielfältigen Maßnahmen zu unterstützen und qualitativ bessere Angebote für junge Menschen umsetzen zu können, sind in der Jugendpflege mittlerweile vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig“, listet die Verwaltung in ihrer Stellungnahme auf. „Wir stehen mit der Schulentwicklung vor großen Voraussetzungen, die die Verwaltung in konstruktiver Zusammenarbeit mit allen Akteuren gestalten wird“, heißt es abschließend.
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