Ab dem 5. Dezember gibt es ein neues Angebot des DRK-Landesverbands Oldenburg: Ehrenamtliche geben Hilfe im Alltag und bei besonderen Lebensumständen.
Von Britta Lübbers
Die Idee ist berückend – und berückend einfach: Menschen, die sich jemanden zum Spazierengehen wünschen, Menschen, die Unterstützung bei der Mediennutzung brauchen, Menschen, die gerne ein Gegenüber für ein persönliches Gespräch hätten, finden andere Menschen, die ihnen genau das geben. Hier setzt das Projekt „DRK-Herzensmensch“ an, denn es führt diese Menschen zusammen. Initiiert hat es DRK-Landesverbandsleiterin Sabine Aden. „Beim Landesverband Oldenburg rannte ich offene Türen ein“, freut sie sich. Gemeinsam mit Hilke Loerts, Referentin für Rotkreuz-Aufgaben, und der DRK-Ehrenamtskoordinatorin Maxi Kappelhoff, legte sie den Grundstein für das Vorhaben. Die Idee kam ihr, als sie im Februar beim Bundesausschuss „Wohlfahrt und Sozialarbeit“ auf die Aktion des DRK-Landesverbands Westfalen-Lippe „Herz- und Seelenmensch“ aufmerksam wurde. Unter dieser Überschrift wurden Opfer der Flutkatastrophe betreut. „Der Begriff Herzensmensch ging mir nicht mehr aus dem Kopf“, erzählt Sabine Aden. „Es gibt so viele Menschen, die Hilfe brauchen, und es gibt viele, die gerne helfen wollen. Die Frage ist nur, wie sie sich treffen können.“ Da sie beruflich aus der Pflege kommt und sich zudem im sozialen Bereich engagiert, weiß die Rastederin, wo der Schuh drückt. Das Bedürfnis nach Unterstützung sei generationsübergreifend, fügt sie hinzu. Ein Kind mit Migrationshintergrund, das aufgrund fehlender Deutschkenntnisse Probleme im Schulalltag hat, könne einen Herzensmenschen gut brauchen. Aber auch die Rentnerin, die mit der Handhabung ihres Smartphones Schwierigkeiten hat und niemanden kennt, den sie fragen mag.
Aufbau einer Datenbank
Damit die Herzensmenschen und jene, die Unterstützung wünschen, auch zusammenfinden, wird Maxi Kappelhoff zunächst eine Datenbank aufbauen. Im nächsten Schritt sollen die Kontakte vermittelt und die Menschen zusammengebracht werden. Jedes Anliegen wird individuell betrachtet. Je nach Art der Anfrage soll sich daraus eine regelmäßige Unterstützung ergeben. Die Möglichkeiten sind vielfältig, davon sind die drei Frauen überzeugt. Als Beispiele nennen sie gemeinsame Unternehmungen, Unterstützung bei Antragstellungen, Hausaufgabenhilfe oder eine Begleitung beim Hundeausführen. Gesteuert wird das Projekt zunächst vom Landesverband. Sobald es gut angelaufen ist, werden die Herzensmenschen von den oldenburgischen Kreisverbänden betreut.
Die Herzensmenschen, also die Helfenden, sind ehrenamtlich im Einsatz und sollten Mitglied im DRK sein. So erhalten sie einen Versicherungsschutz, die Bescheinigung der ehrenamtlichen Tätigkeit und einen kostenlosen Erste-Hilfe-Kurs. Zudem stehen ihnen erfahrene und kompetente Ansprechpartnerinnen und -partner zur Verfügung.
Start des Projekts ist am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Ehrenamts. Werbung sei in dieser Phase besonders wichtig, sagt Hilke Loerts. „Wir informieren auch in Schulen und Berufsschulen.“ In den Sozialen Medien macht das DRK ebenfalls auf sein neues Angebot aufmerksam.
Wer Interesse hat, als DRK-Herzensmensch etwas Gutes zu tun, oder wer Kontakt zu einem Herzensmenschen aufnehmen möchte, wende sich an den DRK-Landesverband Oldenburg, Tel. 0441 / 921 79-60. E-Mail: ehrenamt@lv-oldenburg.drk.de.
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