Abiturjahrgänge der KGS Rastede und des Alten Gymnasiums Oldenburg (AGO) zeigen Kunstwerke im Palais. Gestern wurde das Projekt vorgestellt.
Von Britta Lübbers
Die Gemeinschaftsschau ist eine Kooperation der beiden Schulen sowie der Residenzort Rastede (RR) GmbH und des Kunst- und Kulturkreises Rastede (KKR). Es ist nicht das erste Mal, dass die KGS sowie die RR GmbH und der KKR zusammenwirken. Bereits für die Schau „Palais online“ haben sie konstruktiv miteinander gearbeitet. Mit der Ausstellung „Grimm, Goethe und Moritz“ folgt jetzt eine Fortsetzung, die abermals Schüler-Kunst in den Vordergrund stellt. Und dieses Mal ist noch das AGO mit im Boot.
Hintergrund ist das Abitur-Thema „Buchillustration nach 1945“, dem sich alle Kunst-Leistungskurse der Jahrgänge 2024 und 2025 in Niedersachsen widmen. Konkret geht es um drei Klassiker, die landesweit verbindlicher Unterrichtsstoff sind: Jacob und Wilhelm Grimm, „Hänsel und Gretel“, illustriert von Susanne Janssen, 2008; Johann W. von Goethe, „Faust“, erzählt und illustriert von Barbara Kindermann und Klaus Ensikat, 2004, sowie Karl Philipp Moritz, „ABC-Buch“, illustriert von Wolfgang Erlbruch, 2000. An der KGS Rastede beschäftigt sich auch die Schulzweig-übergreifende Kunst-AG der Jahrgänge 7 bis 10 mit dem Thema und wird an der Ausstellung teilnehmen.
In die Öffentlichkeit
In selbst konzipierten Entwürfen, Skizzenbüchern, Plakaten und Collagen setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit zeitgenössischer Illustrationskunst auseinander. Nicht nur die Analyse und Rezeption der prämierten Vorlagen spielt hier eine Rolle, wichtig ist ebenso die eigene Kreativität. Anders als sonst üblich, bleiben die Schülerarbeiten dieses Mal aber nicht im Klassenzimmer, sondern werden einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
„Als wir mit der KGS ,Palais online’ entwickelt haben, haben wir Neuland betreten“, sagte der KKR-Vorsitzende Siegfried Chmielewski anlässlich eines Treffens der Projektbeteiligten gestern in der Schule. „Jetzt gibt es eine Neuauflage, das ist eine spannende Geschichte. Eine solche Ausstellung findet nicht alle Tage statt. Und sie ist nicht nur für junge Menschen interessant.“
Er freue sich, dass die Schülerinnen und Schüler im Palais aktiv werden, erklärte der Geschäftsführer der Residenzort Rastede GmbH, Holger Piwowar, und fügte bezugnehmend auf das Thema hinzu: „Märchenhafter geht es kaum.“
Raum für Jugendliche
Auch Jelena Duwe, Lehrerin für Kunst und Deutsch an der KGS, würdigte den Ausstellungsort. Das Palais und das Schloss in Rastede seien Aushängeschilder der Gemeinde, sagte sie. Aber dies gelte letztlich auch für die KGS. Duwe betonte, dass es eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung sei, Jugendlichen einen Raum zu bieten, in dem sie wirken und sich verwirklichen könnten. „Wir möchten gesehen werden“, unterstrich sie. „Wir möchten zeigen, was wir, auch vor dem Hintergrund des Lehrermangels, zustande bringen.“
Die Ausstellung wird am 11. Februar um 11.30 Uhr im Palais Rastede eröffnet und ist bis zum 10. März zu sehen. Werbung macht u.a. die Schülerfirma Brainstorm. Zur Vernissage serviert die Schülerfirma „Fruchtinsel“ Snacks und Getränke.
Die Öffnungszeiten sind: Dienstag, Mittwoch und Donnerstag, 10 bis 14 Uhr; Samstag und Sonntag, 14 bis 17 Uhr. Geplant ist, dass Kinder, Jugendliche, Schulklassen und Studierende keinen Eintritt für den Besuch zahlen.
„Ich würde mich freuen, wenn Schülerinnen und Schüler Führungen anbieten“, wandte sich Birgit Denizel von der Residenzort Rastede GmbH an die Kunst-Kurse. Ein Engagement an einem außerschulischen Lernort könne durchaus auch in die Schulnote einfließen, sagte Jelena Duwe.
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