Unter diesem Motto ruft die Gruppe „W.I.M. – Weniger ist machbar“ für den 18. März zum Müllsammeln rund um den Schlosspark auf. Treffpunkt ist um 14 Uhr der Container auf dem Parkplatz an der Mühlenstraße.
Von Britta Lübbers
„Anpacken ist unsere Stärke“, sagt Geli Wald von W.I.M. In der Gruppe engagieren sich Menschen aus dem gesamten Ammerland, um mit regionalen Aktionen globale Ziele zu erreichen. Das Motto „Weniger ist machbar“ soll einen Gegenentwurf zur Ex- und Hopp-Gesellschaft markieren. Auch das Müllsammeln gehört zum Einsatz für die Umwelt. Die Aktion wird unterstützt von der KGS-Initiative „Es geht um Meer“.
Im Fokus des gemeinsamen Abfallauflesens steht diesmal der Schlosspark. Auch die Schloßstraße sowie die zum Park führenden Straßen sollen einbezogen werden. „Vor allem Plastikreste und Zigarettenkippen sind nachhaltig massiv schädlich für unsere Umwelt“, weiß Geli Wald. „Hier mangelt es eindeutig noch an Einsicht bei den Menschen, die achtlos damit umgehen.“
Für die Aufräumarbeiten sind rund zwei Stunden angesetzt. Alle, die mitmachen möchten, bringen ihre Ausrüstung – Müllsäcke, Handschuhe, Zange – selbst mit.
Auf der W.I.M.-Internetseite berichten Menschen aus der Gemeinde – interessanterweise nur Frauen – von ihren Erfahrungen mit dem Müllsammeln an Straßenrändern und in der Natur. „Ich sammle nur auf bzw. entlang von landwirtschaftlichen Nutzflächen, wo ich immer mit dem Hund laufe“, schreibt Susanne. „Es ist unglaublich, wieviel Silofolienstückchen da überall verteilt sind. Ich möchte nicht wissen, was da an Plastikteilchen in den Mägen der Kühe und im Boden landet.“
Kerstin hat mit Unterstützung an einem einzigen Tag 35 Kilo Müll im Gewerbegebiet am Schafjückenweg aufgelesen und in fünf Müllsäcken verstaut. Zum Weggeworfenen zählten auch rund 200 Kippen. „Besonderes Schmankerl: Wir hätten zumindest einen von uns fast vollständig neu einkleiden können. Wir fanden eine Mütze, ein Schaltuch, eine Jacke, drei Handschuhe, eine Unterhose und zwei rechte Schuhe.“ Ihr Fazit: „Es fehlen in der Gemeinde Rastede eindeutig öffentliche Mülleimer. Besonders auf den Parkplätzen am Schafjückenweg und am Bahnhof.“
Es klingt erst einmal wenig spaßig, den Abfall der anderen wegzuräumen. Doch kann es offenbar auch ein richtig gutes Gefühl bereiten. „Warum ich Müll sammle?“, fragt Alke im Online-Forum und gibt sogleich die Antwort: „Weil ich mir etwas Gutes tun will. Weil es Spaß macht. Ich liebe es, mit den Cousinen oder anderen Kindern loszuziehen, einen großen Spaziergang an der frischen Luft zu machen und kleine Abenteuer zu erleben.“ Und noch einen Grund nennt sie: „Ich sammle Müll, weil man mir jahrelang sagte, dass ich die Welt nicht ändern, geschweige denn retten könne. Aber genau das kann ich.“
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