„Wir für alle“ hießt die geplante Gemeinschaftsschau im Palais Rastede, an der sich alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen können. Bis April werden Ausstellungsstücke angenommen.
Von Britta Lübbers
Mit der Idee geht Projektleiterin Birgit Denizel, zuständig für die kulturhistorische Vermarktung der Gemeinde, neue Wege. „Wir für alle“ meint tatsächlich alle – und dies multikulturell. Deshalb ist der Slogan, der zum Mitmachen auffordert, auch in verschiedene Sprachen übersetzt.
Geplant ist eine Ausstellung, die nicht von Kuratoren und anderen Fachleuten, sondern vom Publikum gestaltet wird. Die Organisatoren wollen den Besuchern kein bestimmtes Werk oder Thema näherbringen, im Gegenteil: Die Schau soll dazu dienen, „dass wir als Veranstalter die Interessen des Publikums kennenlernen“, heißt es in der Ankündigung. Und es ist das Publikum, das von Beginn an am Zug ist. Die Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ein Exponat zur Verfügung zu stellen, das sie für ausstellungswürdig halten. Nach dem Motto „Vom Wohnzimmer in die Vitrine“ kann dies ein Gemälde oder eine Skulptur, aber auch ein Möbelstück oder ein anderes Artefakt sein. Eine kurze Erläuterung zum Exponat sollte mitgeliefert werden.
Wer Interesse hat, kann einen Besichtigungstermin vereinbaren oder Abbildungen des Ausstellungsstücks einreichen. „Die Leihgaben werden weder kuratorisch ausgewählt noch geschmacklich bewertet“, erklärt Birgit Denizel. „So soll keine Trennung von Kitsch und Kunst, keine Ausgrenzung nach herrschendem Kanon stattfinden.“
Bis April werden die Leihverträge abgeschlossen, im Mai die Werke eingesammelt, versichert und für die Ausstellung vorbereitet.
Begleitend ist ein vielseitiges Rahmenprogramm geplant, etwa mit einem Bürgerfrühstück im Palaisgarten oder einer Podiumsdiskussion über das künftige Palais-Programm. „Vielleicht finden Menschen mit denselben Interessen im Rahmen der Ausstellung zusammen“, hoffen die Organisatoren.
Das ungewöhnliche Konzept soll dazu beitragen, das historische Palais als zentralen Veranstaltungsort noch fester zu verankern. Die Schau ist als erster Schritt gedacht, um mit dem Rasteder Publikum in direkten Kontakt zu treten und die Bevölkerung aktiv in das Kulturprogramm einzubeziehen. Als ein „begehbares Zeugnis der Geschichte“ soll für das Palais ein zeitgemäßes Programm entwickelt werden, das sich gleichermaßen an Touristen wie an Menschen vor Ort richtet. Und hierzu zählen nicht nur gebürtige Rasteder, sondern auch die – teils aus anderen Ländern – Zugezogenen.
Kontakt: Birgit Denizel, Tel. 04402 / 86385518; E-Mail: b.denizel@residenzort-rastede.de.
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