Gestern wurde der Grundstein für den zusätzlichen Erweiterungsbau der KGS Rastede gelegt
Von Britta Lübbers
Die KGS wächst weiter am Standort Wilhelmstraße. Vor zwei Jahren wurde der erste Anbau mit fünf neuen inklusionsgerechten Klassen eingeweiht. Jetzt wurde der Grundstein für die Erweiterung der Erweiterung gelegt. In dem 26 Meter langen Gebäude entstehen u.a. sechs Klassenzimmer. Auch der Schul-Administrator erhält hier ein Büro. Das Haus hat Passivhaus-Standard. Die Baukosten wurden Ende 2021 auf insgesamt rund 3,8 Millionen Euro geschätzt. Nach Abzug von Fördergeldern hätte die Gemeinde 2,9 Millionen Euro selbst aufbringen müssen. Doch der russische Angriffskrieg auf die Ukraine hat die ohnehin explodierenden Baukosten weiter in die Höhe getrieben. „In der momentanen Situation müssen wir für alle Bauvorhaben von einer Kostensteigerung ausgehen“, sagte Bürgermeister Lars Krause in seiner Rede zur Grundsteinlegung. Die Zeitachse aber steht. Läuft alles nach Plan, ist das Gebäude im Herbst 2023 bezugsfertig.
Als Gründe für die Erweiterung nannte Krause die Rückkehr zum Abitur nach 13 Jahren und die veränderten Anforderungen an den Unterricht, der immer variabler und differenzierter werde. „All das zieht einen größeren Raumbedarf nach sich – Räume, die nicht nur geschaffen, sondern auch ausgestattet werden müssen.“ Nach Fertigstellung des Anbaus habe die Gemeinde in den vergangenen sechs Jahren durchschnittlich rund eine Million Euro pro Jahr allein in die räumliche Erweiterung der KGS investiert, erklärte Krause. Die Sanierung des Verwaltungstrakts (rund 100.000 Euro) und die moderne Ausstattung für den Physikunterricht (mehr als 170.000 Euro) seien hier noch gar nicht berücksichtigt.
Zugleich ließ er keinen Zweifel daran, dass es sich um gut investiertes Geld handle. Schule sei nicht nur ein Lernort. In der Schule werde zwar ein wichtiger Grundstein für die Bildung gelegt, Schule sei aber zugleich ein wesentlicher Bestandteil der eigenen Lebensgeschichte.
Oliver Ohlenbusch vom Rasteder Architekturbüro „gruppeomp“ (selbst ehemaliger Schüler der KGS) wies darauf hin, dass sein Büro die Handschrift vorhandener Architektur aufgreife. „Das Gebäude orientiert sich an der traditionellen Bauart.“ Was die Kosten betrifft, zeigte er sich zuversichtlich. „Da sind wir gut in der Performance.“ Mehr als 14 Prozent betrage die Baukostensteigerung im Durchschnitt bundesweit. „Hier liegen wir drunter“, erklärte der Architekt.
Schulleiterin Claudia Berger lobte die Gemeinde für ihr Engagement in Sachen Bildung. „Der Schulträger stellt unter Beweis, dass die Investition in die Zukunft gegeben ist.“ Im Herzen Rastedes entstehe ein zeitgemäßes, energetisches Schulgebäude, das auch den Bedürfnissen an die Digitalisierung gerecht werde. Zugleich machte sie darauf aufmerksam, dass weitere Bauprojekte nötig seien. Als eine der größten Kooperativen Gesamtschulen in Niedersachsen müsse sich die KGS in Rastede kontinuierlich weiterentwickeln. Die Sportanlagen, zum Beispiel, platzten aus allen Nähten. „Auch wer schon ein Haus hat, muss weiter für die Zukunft planen“, wandelte Berger ein Rilke-Zitat ab.
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