Sowohl akiv & irma als auch Edeka möchten hier je einen neuen Verbrauchermarkt errichten. Die IHK Oldenburg und der Landkreis Ammerland halten die Edeka-Ansiedlung für rechtlich möglich, einen akiv & irma-Markt aber für raumordnerisch unzulässig.
Von Britta Lübbers
Im Dezember 2021 hatten Vertreter beider Unternehmen ihre Konzepte im Bauausschuss vorgestellt. Edeka möchte einen Vollsortimenter an der Kleibroker Straße 10 errichten, aktiv & irma beabsichtigt, sich auf dem Vorwerk-Gelände an der Oldenburger Straße anzusiedeln. Der Edeka-Markt soll eine Gesamtfläche von 2500 Quadratmetern haben, hinzu kommen ein Backshop und ein Café sowie 110 Parkplätze. aktiv & irma plant, die Größe des Gartencenters zu reduzieren und hier einen Markt mit einer Verkaufsfläche von 2380 Quadratmetern zu errichten. Auch gibt es Überlegungen, auf dem Areal bezahlbare Wohnungen und eine Kita einzurichten. Edeka hatte in der Bauausschuss-Sitzung im Dezember allerdings deutlich gemacht, dass es von seinen Plänen zurücktritt, sollte aktiv & irma sein Projekt umsetzen können. Der Edeka-Vertreter hatte auf ein CIMA-Gutachten verwiesen, das negative städtebauliche Effekte auf andere Lebensmittelmärkte nicht ausschließt. Die Politik hatte daraufhin beschlossen, die Einschätzung von Trägern öffentlicher Belange einzuholen. Die Stellungnahmen liegen nun vor und waren Thema in der gestrigen Ausschuss-Sitzung.
Sowohl die Industrie- und Handelskammer (IHK) Oldenburg als auch der Landkreis Ammerland betrachten die Edeka-Ansiedlung als realistisch und die aktiv & irma-Pläne als nicht genehmigungsfähig. Damit scheint das Vorhaben des Oldenburger Unternehmens gescheitert.
„Der Standort liegt 1,3 Kilometer vom zentralen Versorgungsbereich entfernt, befindet sich also nicht in städtebaulich integrierter Lage und steht somit auch nicht in Einklang mit den Zielen der Raumordnung“, erklärte IHK-Referent Lars Litzkow, der zur Ausschuss-Sitzung nach Rastede gekommen war. Zugleich regte er (wie auch der Landkreis) an, das Einzelhandelsentwicklungskonzept (EEK) für Rastede, das noch aus dem Jahr 2015 stammt, fortzuschreiben. Die IHK schlägt vor, dazu eine Arbeitsgruppe aus Politik, Verwaltung, Handel, Verbänden und Stadtmarketing zu gründen.
„Gibt es eine Möglichkeit, das Einzelhandelsentwicklungskonzept so fortzuschreiben, dass aktiv & irma noch eine Chance hat?“, fragte Evelyn Fisbeck (FDP). Das sei sehr schwierig, er sehe das nicht, antwortete Lars Litzkow.
Hendrik Lehners (CDU) bedauerte, dass nicht beide Vorhaben möglich sind. Zugleich sprach er sich dafür aus, „für die Zukunft breiter und größer zu denken, auch was die Weiterentwicklung des Gemeindesüdens betrifft“. Rüdiger Kramer (SPD) möchte das EEK so schnell wie möglich voranbringen. Auch Sabine Eyting (Grüne) nannte es den richtigen Weg, „in die Zukunft zu planen“. Eine Idee könne sein, ein weiteres Zentrum zu generieren. Dirk Bakenhus (UWG) mahnte, „nicht nur die Großen vor Augen zu haben“. Der Fokus müsse auch auf den kleineren Betrieben liegen. Susanne Lamers (CDU) warb dafür, das EEK auch mit den Bürgerinnen und Bürgern zu entwickeln.
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