Sozialausschuss lobt Arbeit des Nachbarschaftstreffs „MitEinAnder“ und beschließt Förderung des Projekts
Von Kathrin Janout
Die Begegnungsstätte „MitEinAnder“ in der Rasteder Lessingstraße soll zukünftig einen jährlichen Zuschuss von 10.000 Euro erhalten. Dafür sprach sich der Ausschuss für Generationen, Gleichstellung und Soziales am Dienstagabend in der Mensa der Grundschule Kleibrok aus. Der Beschluss folgte damit dem Antrag der Freien Fraktion Rastede, der bereits Mitte September bei der Gemeindeverwaltung eingegangen war. Rainer Zörgiebel, der in der Ausschusssitzung anwesend, aber seit Beginn der neuen Amtsperiode kein Ratsmitglied mehr ist, forderte in seinem Schreiben die finanzielle Unterstützung des Nachbarschaftstreffs – vor allem, um die Chancen auf eine Weiterfinanzierung des Projekts aus Drittmitteln zu erhöhen. „Fördermittelgeber beziehen in ihre Abwägung stets auch ein, ob eine Kommune ein Projekt selber als unterstützenswert erachtet oder nicht“, erklärte Zörgiebel. Dies bestätigte Winfried Krüger, Leiter der Kreisvolkshochschule (kvhs) Ammerland. Die kvhs hatte den Nachbarschaftstreff 2015 ins Leben gerufen und seitdem immer weiter ausgebaut. Eine Sozialpädagogin organisiert verschiedene Angebote vor Ort. Es gibt unter anderem Mädchen- und Jungengruppen, Gruppen für Frauen, Kreativkurse, einen Gemeinschaftsgarten, Lernangebote, Beratung und Unterstützung. Eine kleine Werkstatt wurde ebenfalls eingerichtet. „Die Nachfrage ist groß“, berichtete Winfried Krüger. Bei der Arbeit vor Ort gehe es um Kommunikationsförderung und Konfliktprävention. Zentrale Ziele seien sowohl Integration als auch eine Entstigmatisierung des Dichterviertels. „Wir leisten damit einen Beitrag zum Gemeinwohl in Rastede – auch für die Zukunft“, betonte Krüger.
Diese Ansicht teilten die Ausschussmitglieder. „Die Diversität hat im Dichterviertel in den vergangenen Jahren ganz stark zugenommen“, sagte Anne Brandt (SPD). Das „MitEinAnder“ leiste hier gute, nachhaltige, integrative Sozialarbeit. „Die Gemeinde darf sich nicht aus der sozialen Verantwortung ziehen.“ Brandt schlug vor, die Zuschüsse zunächst auf den Zeitraum von drei Jahren zu befristen, um anschließend zu evaluieren und neu bewerten zu können. Dem schloss sich die Fraktion der Grünen an, ebenso wie die CDU. Es werde beispielhafte Sozialarbeit geleistet, lobte CDU-Ratsfrau Sylke Heilker. „Hut ab für diese Arbeit!“ Und auch Gleichstellungsbeauftragte Anke Wilken betonte die Wichtigkeit der Begegnungsstätte: „Sie ist für ein gelingendes Zusammenleben essenziell.“
Mit der Entscheidung für die Bezuschussung widersprach der Ausschuss dem Vorschlag der Gemeindeverwaltung, die die geleistete Arbeit des „MitEinAnder“ zwar würdigte, auf eine Förderung aber dennoch verzichten wollte. Abschließend entscheidet nun der Verwaltungsausschuss am 8. Februar.
Diesen Artikel drucken