500 Teilnehmende bei Protest-Aktion auf dem Turnierplatz. Die Anwesenden wollten ein Zeichen setzen gegen die sogenannten „Corona-Spaziergänge“ der vergangenen Wochen.
Von Kathrin Janout
Rund 500 Bürgerinnen und Bürger versammelten sich am Sonntagnachmittag auf dem Turnierplatz im Rasteder Schlosspark, um gegen die sogenannten „Corona-Spaziergänge“ zu demonstrieren. „Die demokratische Mehrheit muss Flagge zeigen“, sagte Geli Wald, die zu der Veranstaltung unter dem Motto „Rastede steht zusammen“ aufgerufen hatte. Mit Hilfe bunter Schals als Abstandshalter zwischen den Personen, zeigten die Anwesenden zugleich Verbundenheit. Man habe viele Möglichkeiten demokratisch seine Meinung zu äußern, ohne dabei gegen die geltenden Regeln zu verstoßen, betonte Geli Wald und kritisierte damit das bisherige Vorgehen von Impfgegnern und Corona-Leugnern, die in den vergangenen Wochen mehrfach mit unangemeldeten Versammlungen im Ort auf sich aufmerksam gemacht hatten. Anfang Januar waren dabei zwei Polizei-Beamte verletzt worden.
„Ich kann verstehen, dass Menschen Ängste und Zweifel haben“, sagte Geli Wald am Sonntag. „Dafür aber gibt es das Gespräch.“ Es gehe um Anstand und Respekt. Sie wolle keine Gräben zwischen den Menschen, betonte sie. Aber das, was bei den „Spaziergängen“ passiere, könne man so nicht stehen lassen. Sie selbst sei einmal mit dem Fahrrad in eine solche Zusammenkunft hineingeraten und habe es als beängstigend empfunden. „Mir stinkt’s, dass hinterher nichts passiert ist, dass keiner sich hingestellt hat und gesagt hat: Das ist nicht Rastede!“ Aus diesem Grund habe sie zu der Aktion auf dem Turnierplatz aufgerufen – und dafür großen Zuspruch erhalten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer jubelten ihr zu, beglückwünschten sie zur gelungenen Aktion und bedankten sich für die Gelegenheit, ihren Standpunkt zeigen zu können. Auch mehrere Ratsmitglieder, Landtagsabgeordneter Jens Nacke (CDU) und Rastedes Bürgermeister Lars Krause waren unter den Anwesenden. Es sei wichtig, dass auch die Politik ihre Ansichten deutlich mache, so Krause.
Eine Wiederholung der Aktion sei von ihrer Seite bisher nicht geplant, sagte Geli Wald. Angesichts des großen Zuspruchs, den sie erfahren habe, wäre es aber sinnvoll. Vielleicht wolle ja jemand anderes die Organisation übernehmen, so ihre Hoffnung.
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