KGS-Schüler verarbeiten ihre Lockdown-Erfahrungen in einem jahrgangsübergreifenden Projekt. Inzwischen können die Werke auch auf der Webseite weno.schuelersachen.de betrachtet werden.
Von Britta Lübbers
Lockdown als Chance? Dass Kinder und Jugendliche die Zeiten verordneter Kontaktlosigkeit auch positiv sehen, ist erst einmal überraschend. Aber tatsächlich haben Schülerinnen und Schüler der KGS in Rastede der Pandemie-bedingten Zurückgezogenheit auch etwas Gutes abgewinnen können. „Ich hatte plötzlich sehr viel Zeit für mich, und das war gar nicht so schlecht“, sagt zum Beispiel Luka Bankowski.
Wie es ihnen während der Monate des Lockdowns erging, haben KGS-Schülerinnen und -schüler in einem jahrgangsübergreifenden Projekt bearbeitet. „Stay healthy, stay we no“ lautete die Überschrift. Und wer jetzt an seinen Englischkenntnissen zweifelt: „we no“ ist das Kürzel für „Werte und Normen“. „Bleib gesund, bleib involviert“, übersetzen die Werte- und Normen-Lehrkräfte Merle Otholt und Artur Elert den Leitgedanken des Projekts. Dass die zahlreichen Schülerarbeiten, die von Videos über Spiele-Ideen bis hin zu Briefen an die Zukunft reichen, neben kritischen Anmerkungen viele optimistische Gedanken enthalten, war durchaus beabsichtigt, sagt Merle Otholt. Die Schülerinnen und Schüler seien ausdrücklich aufgefordert gewesen, ihren Fokus auf das Positive zu legen. Manche mögen die Zurückgezogenheit auf die Familie als Enge empfunden haben. Zahlreiche Mädchen und Jungen sprachen aber von Geborgenheit und davon, dass sie ihr Zuhause als einen sicheren Rückzugsort erlebten. „Es gab Familien, die haben miteinander neue Rituale entwickelt, und zum Beispiel im Garten gezeltet“, erzählt Merle Otholt. „Meine Noten sind besser geworden“, nennt Schüler Lukas Brunken ein weiteres Beispiel. Und doch: Kinder und Jugendliche mit schlechten Erfahrungen hätten diese oft gar nicht ins Projekt eingebracht, gibt Artur Elert zu bedenken.
Auch Luka und Lukas verhehlen nicht, dass der Lockdown „echt genervt hat“. Luka hat in einem Text festgehalten, was ihm alles fehlte – die engen Freunde, klar, aber zum Beispiel auch der nette Mann in der Dönerbude.
Die Ergebnisse des Projekts sind in verschiedenen Klassenräumen an Wandtafeln, in Beamer- und Akustik-Präsentationen oder in Schaukästen ausgestellt. Es ist eine bunte, überraschende Schau, die leider nur schulintern und nach strengen Sicherheitsregeln besichtigt werden darf. Inzwischen ist die Website weno.schuelersachen.de freigeschaltet, damit sich alle Interessierten die Arbeiten der Kinder ansehen können.
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