Zifferblatt und Zeiger der historischen Kirchturmuhr werden in den kommenden Wochen restauriert
Von Kathrin Janout
Am Morgen wurde die Uhr vom Turm der evangelischen Kirche am Denkmalsplatz abgenommen. Das in die Jahre gekommene Zifferblatt braucht eine Rundumerneuerung. Ansgar Stolzenburg vom Turmuhren- und Glockenspielhersteller Eduard Korfhage & Söhne aus Buer bei Melle und Marc Krauledat vom Rasteder Gartenbauunternehmen Braukmann kümmerten sich um die fachgerechte Demontage. Mit einem Durchmesser von 1 Meter 70 und einem geschätzten Gewicht von 60 Kilogramm keine leichte Arbeit. In rund 28 Metern Höhe stand Krauledat auf der Plattform des Hubwagens und werkelte von außen am Turm. Stolzenburg half gleichzeitig von der Innenseite. An einem Seil gesichert ließen die beiden Männer die historische Uhr langsam die Kirchturmmauer hinuntergleiten.
„Ganz auseinander ist die Uhr schon seit 1908 nicht mehr gewesen“, wusste Uhrmachermeister Ihno Fleßner, der sich um die regelmäßige Pflege der Kirchturmuhr kümmert und die Demontage begleitete. Das Zifferblatt wurde vor etwa 50 Jahren restauriert. Da die Uhr auf der Wetterseite angebracht sei, hätten die Ziffern sehr gelitten und seien unansehnlich geworden. Ein Rasteder Bürger habe angeregt, die Uhr zu restaurieren, und sich bereit erklärt, die Kosten zu übernehmen, berichtete Pastor Friedrich Henoch. Zwischen 3000 und 5000 Euro werde die Maßnahme letztendlich kosten.
„Die Zeiger sollen eine neue Goldauflage erhalten“, erklärt Stolzenburg die Arbeiten der kommenden Wochen. Das gesamte Zifferblatt werde abgebeizt, grundiert und neu lackiert. Auf die Ziffern werde ebenfalls Blattgold aufgelegt. Die Aufhängung der Uhr müsse komplett erneuert werden, fügt Stolzenburg hinzu. Vorgesehen sei eine Edelstahlkonstruktion.
Seit rund zwei Jahren laufe die Planung für die Restaurierung bereits, so Henoch. Durch Corona sei es zu Verzögerungen gekommen. Auch Denkmalschutz und Kirchenrat mussten erst zustimmen. Voraussichtlich Ende Juli kehre die Uhr an den Turm zurück. Dann sollte sie für die nächsten 50 bis 70 Jahre in Ordnung sein, schätzte Stolzenberg. „Von uns geht da jedenfalls keiner mehr dran.“ Die nächste Generation müsse sich darum kümmern.
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