Der Quadratmeterpreis im Baugebiet „Nördlich Feldstraße“ in Wahnbek beträgt 190 Euro. Das Erbbaurecht soll Alternativen zu Kaufkosten bieten.
Von Britta Lübbers
Der Finanz- und Wirtschaftsausschuss hat gestern den Quadratmeterpreis für das Wohnbaugebiet „Nördlich Feldstraße“ in Wahnbek auf 190 Euro festgelegt. Am 4. Mai stimmt der Rat ab. Danach soll zügig mit der Vermarktung der ersten 18 Grundstücke begonnen werden.
Die Preisfindung hatte bereits Ende 2020 auf der Tagesordnung gestanden. Vorgeschlagen wurde damals ein Kaufpreis von 185 Euro, auf den man sich letztlich aber nicht einigen konnte. Auch wollte die Politik Möglichkeiten zur Preisreduzierung prüfen lassen. Die Grünen hatten zudem angeregt, Grundstücke zu verkleinern, um dem Flächenfraß zu verringern. „Die Erschließung ist aber abgeschlossen, es wäre eine erhebliche Anforderung, hier noch einmal einzugreifen“, erklärte Mathias Meinen, Leiter des Geschäftsbereichs Gebäudewirtschaft und Liegenschaften.
Die Verwaltung hatte zur Preisermittlung eine Expertise beim Gutachterausschuss für Grundstückswerte (GAG) in Auftrag gegeben, die mit einem Marktwert von 190 Euro je Quadratmeter abschloss. Dabei handelt es sich um einen Mindestwert. Im Jahr 2014 kostete ein Grundstück an der Havelstraße in Wahnbek noch 125 Euro.
Damit auch weniger finanzstarke Interessenten zum Zug kommen können, schlägt die Verwaltung vor, für sieben Grundstücke im ersten Bauabschnitt die Möglichkeit des Erbbaurechts einzuräumen. Ein solches Angebot könnte auch für die weitere Vermarktung sinnvoll sein, meinen Verwaltung und Politik. Der anfängliche Zinssatz beträgt ein Prozent, eine Erhöhung kann erst nach zehn Jahren erfolgen. Auch dieser Vorschlag wurde einstimmig angenommen.
Evelyn Fisbeck (FDP) ist zwar nicht gegen das Erbbaurecht, äußerte aber Zweifel, dass es sich bei den derzeit extrem niedrigen Zinsen für den Investor noch lohnt. Dieter Ahlers (CDU) erklärte, Ipwege biete eine Top-Wohnlage. Sowohl die Infrastruktur als auch die umliegende Natur seien attraktiv. „190 Euro sind nicht zu viel“, konstatierte er.
Sabine Eyting (Grüne) findet es angemessen, „Grundstücke zum Verkehrswert zu veräußern, ansonsten öffnen wir Spekulanten Tür und Tor“. Das Erbbaurecht begrüßte sie ausdrücklich und schlug vor, nach dem Verkauf der Grundstücke die Lage noch einmal zu bewerten. „Wir wollen ja auch steuern.“
„Eine Reduzierung des Preises kommt nicht in Frage“, erklärt Theo Meyer (UWG). „Die Gemeinde ist an das Gutachten gebunden.“ Allerdings sei es sicherlich für so manche junge Familie schwer, die erforderlichen Summen zu stemmen. „Hier ist das Erbbaurecht eine gute Alternative.“
Seine Fraktion würde gerne im Preis deutlich heruntergehen, betonte Wilhelm Janßen (SPD). „Aber leider ist der Kaufpreis hier nicht verhandelbar.“ Auch Janßen lobte das Erbbaurecht als Chance, hohe Grundstückskosten für den Hausbau abzufedern.
Diesen Artikel drucken