Die Landräte Jörg Bensberg und Carsten Harings kritisieren die Forderung aus anderen Landkreisen und Städten nach zusätzlichem Corona-Impfstoff
Von Britta Lübbers
In einem Schreiben an Niedersachsens Ministerpräsidenten Stephan Weil und Sozialministerin Daniela Behrens haben der Ammerländer Landrat Jörg Bensberg und sein Kollege Carsten Harings (Landkreis Oldenburg), die Forderung nach zusätzlichem Corona-Impfstoff für einzelne Landkreise und kreisfreien Städte kritisiert. „Mit Irritation und Besorgnis nehmen wir zur Kenntnis, dass von verschiedenen Hauptverwaltungsbeamten immer lauter und deutlicher nach der Lieferung zusätzlicher, über die eigentlich zugeordneten Mengen hinausgehenden Impfstoffmengen gerufen wird“, heißt es in ihrem Brief. Als Gründe, so die Landräte, würden z.B. die hohe Altersstruktur im jeweiligen Kreis, die hohe Inzidenz oder auch die geografische Situation angegeben. Diese Forderungen führten zu Verunsicherung und Sorge in der Bevölkerung. Die Bürgerinnen und Bürger hätten Angst, dass nicht mehr genug Impfstoff für den eigenen Landkreis, die eigene Stadt zur Verfügung stehe. Auch sehen sich die beiden Landräte mit dem Vorwurf konfrontiert, dass sich nur jene Hauptverwaltungsbeamten, die fordernd auftreten, tatsächlich um ihre Bürgerinnen und Bürger kümmerten, „während andere, die sich nicht lautstark äußern, kein ausreichendes Engagement an den Tag legen würden“.
Bensberg und Harings bitten die Sozialministerin klarzustellen, dass es in Niedersachsen „bei dem einzig gerechten und nachvollziehbaren Verteilungsmaßstab des Impfstoffs nach Bevölkerungsanteilen verbleibt“. So könnte man die Sorge der Menschen eindämmen und zugleich verdeutlichen, dass die Impfstoffverteilung nicht als Wettbewerbsthema für die anstehenden Kommunalwahlen taugt.
„Wir, die Unterzeichner, sind zutiefst überzeugt, dass wir nur gemeinsam und ohne Konkurrenzen und Wettstreit untereinander aus der Krise herauskommen und sie überwinden können“, betonen die beiden Landräte.
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