Die Internationalen Musiktage und damit auch die Weltmeisterschaft der Show- und Marchingbands 2021 findet nicht statt. Rastede will sich aber erneut bewerben.
Von Britta Lübbers
Die Weltmeisterschaft im kommenden Sommer sollte ein Riesen-Festival werden, aber die unwägbare Corona-Situation macht die Pläne zunichte. „Nach Wochen des Beobachtens und Durchspielens von Alternativszenarien haben wir uns schweren Herzens entschieden, die WM abzusagen“, teilt der Vorstand der Rasteder Musiktage mit. Die Entscheidung sei in enger Abstimmung mit der World Association of Marching Showbands (WAMSB) getroffen worden. „Die WM in unserer Gemeinde hätte weit mehr als ein Musikwettbewerb sein sollen“, sagt Musiktage-Präsident Torsten Wilters. Unter Corona-Bedingungen aber sei die gewünschte Nähe nicht herzustellen. „Daher sehen wir uns nicht in der Lage, die Veranstaltung in einem für eine Weltmeisterschaft würdigen Rahmen durchzuführen“, so Wilters. Zugleich kündigt er an, dass der Verein seinen Hut erneut in den Ring wirft. Da die WM für 2022 bereits an die Stadt Limerick in Irland vergeben ist, könne man den Termin nicht einfach verschieben. 2023 findet der Wettbewerb in den USA statt, 2024 dann – so wünscht es sich der Verein – soll Rastede Austragungsort werden. Die Entscheidung wird vermutlich noch im Dezember in einer Online-Konferenz mit dem Weltverband fallen.
Finanziell ist es eng
Torsten Wilters weist aber noch auf ein anderes Problem hin: Durch die Pandemie sei die finanzielle Situation vieler Musikvereine schwierig geworden, das gelte auch für die Musiktage in Rastede. Auftrittsgelder und Gagen habe es nicht gegeben – und meist auch keine staatlichen Hilfen. „Wir haben laufende Kosten, die durch den Wegfall der Einnahmen nicht gedeckt werden können. Unterstützung gab es durch die freie Wirtschaft, die Banken und die Oldenburgische Landschaft, doch aus der öffentlichen Hand haben wir nicht einen Cent erhalten“, sagt Wilters. So habe der Ammerländer Kreisausschuss einen Antrag auf einen Zuschuss für Ausfallkosten mit Verweis auf die Richtlinien zur Kulturförderung im Landkreis abgelehnt. „Hier hätten wir uns mehr Flexibilität und Unterstützung gewünscht“, macht Wilters deutlich.
Musiktage light
Trotz Planungsunsicherheit und Geldnot: So ganz möchte der Verein aber nicht auf seine Traditionsveranstaltung verzichten. Derzeit feilt der Vorstand an Möglichkeiten, „Musiktage light“ anzubieten. Am Veranstaltungs-Samstag sollen dann für einen Tag Show- und Marchingbands ohne Konzertbewertung auf dem Turnierplatz auftreten. Nicht um ein Ranking soll es bei dieser abgespeckten Version gehen, sondern um den Zusammenhalt innerhalb der Vereine.
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