Seit mehr als 20 Jahren fordert Evelyn Fisbeck einen Spielplatz im Park. Bisher ohne Erfolg. Nun brachte die Ratsfrau das Thema erneut auf den Tisch.
Von Kathrin Janout
„Im Schlosspark fehlen Spielplätze“, bemängelte Evelyn Fisbeck (FDP) in der öffentlichen Sitzung des Kinder-, Jugend- und Sozialausschusses Anfang November abseits der Tagesordnung. Vor 30 Jahren habe es noch drei Stück gegeben, erinnerte sich die Ratsfrau. „Das waren damals richtige Treffpunkte für Mütter mit Kindern.“ Naturnah gebaut, Spielgeräte aus Holz, beschreibt Fisbeck die Plätze. „Und plötzlich waren sie weg.“ Die Geräte seien in die Jahre gekommen, habe es damals von Seiten der Verwaltung geheißen – ersetzt wurde nichts. Auch der Trimmpfad sei mit verschwunden, so Fisbeck. „Warum schaffen wir es nicht, in diesem schönen Park wenigstens einen öffentlichen Spielplatz anzulegen?“, fragte sie an die Verwaltung gewandt. Erstens liege kein Beschluss dafür vor, und zweitens sei es denkmalschutzrechtlich nicht ohne weiteres möglich, antwortete Bauamtsleiter Stefan Unnewehr knapp. Doch das reichte Fisbeck als Begründung nicht aus. „Man kann sich doch nicht immer hinter dem Denkmalschutz verstecken“, meinte sie. „Es sind Massen von Familien mit Kindern im Schlosspark unterwegs, die ein Ziel brauchen.“ Die Geräte für Senioren habe man auch aufstellen können. Dann müsse es doch möglich sein, einen Spielplatz herzurichten.
„Wir haben gerade erst die Reduzierung von Spielplätzen beschlossen“, meldete sich Bürgermeister Lars Krause zu Wort. Man wolle sich auf eine geringere Anzahl und dafür eine bessere Qualität der Plätze konzentrieren, fasste er den Ratsbeschluss aus 2016 zusammen. Im Wohngebiet Am Hankhauser Busch beispielsweise sei ein Musterspielplatz für rund 80.000 Euro geschaffen worden. Dieser sei vom Schlosspark nicht weit entfernt, so Krause. Eltern und Kinder könnten dorthin gehen.
Für Evelyn Fisbeck keine Option. „Einen Spielplatz in einem alten Wohngebiet finden unsere Besucher nicht“, meinte Fisbeck. Sie könne sich nicht erklären, woran es liege, dass die Verwaltung gegen einen Spielplatz im Schlosspark sei, sagte sie am Tag nach der Sitzung auf Nachfrage unserer Zeitung. Ein Beschluss, der die Aufgabe der früheren Spielplätze damals gefordert habe, liege ihr nicht vor. „Und aus meiner Sicht gehört so ein Spielplatz zu einem Naherholungsgebiet dazu.“ Sie habe in den vergangenen Jahrzehnten mehrere Anträge gestellt. „Gerührt hat sich nichts.“ Ledglich der „minimalistische Spielplatz“ auf dem Hügel am Ellernteich sei während der Amtszeit von Dieter Decker als Kompromisslösung entstanden. „Der ist aber nur für Kleinkinder interessant.“ Trotzdem sei eben diese Spielfläche der Beweis dafür, dass ein Spielplatz im Park dringend gebraucht werde, so Fisbeck. „Ich war am Wochenende dort und der Platz war voller Kinder.“
Mehr als 30 Spielplätze im Gemeindegebiet
kj | Die Residenzort Rastede GmbH hat kürzlich eine Übersicht über die Spielplätze in der Gemeinde Rastede veröffentlicht. Unter www.rastede-touristik.de/freizeit-erleben/freizeitaktivitaeten/spielplatz/ sind die verschiedenen Plätze beschrieben, Fotos zeigen die Spielgeräte am jeweiligen Standort. Von insgesamt 34 Spielplätzen sind 20 im Hauptort verteilt, acht in Hahn-Lehmden und Nethen sowie sechs in Wahnbek und Loy.
Diesen Artikel drucken