Der OOWV bot einen Digitalisierungsworkshop für Auszubildende und duale Studentinnen und Studenten an. Die jungen Mitarbeiter entwickelten probate Lösungen.
rr/lü | Es gibt sie in jedem Beruf: Aufgaben, die vollkommen nerven. Die man am liebsten abgeben oder auf ewig verschieben möchte. Solche Anforderungen hält auch der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) für sein Team bereit. Aber eine Gruppe aus fünf Auszubildenden und dualen Studentinnen und Studenten hat sich jetzt beherzt bereitgefunden, ungeliebte Arbeiten in einem eintägigen Workshop zu erledigen. Der Titel: „Aufgaben des OOWV, die total nerven, optimieren und digital visualisieren“.
„Um das Nervige geht es in diesem Workshop natürlich nur vordergründig“, erklärt OOWV-Ausbildungsleiterin Janna Speckmann. „Ziel ist zwar, die Erledigung der Nervaufgaben zu verbessern und dazu mit einer App einen Prototypen zu bauen. Daneben möchten wir aber besonders die digitale Kompetenz unserer jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voranbringen. Wir wollen digitale Themen, die unsere Arbeit in Zukunft beeinflussen werden, besser erlebbar machen“, so Speckmann weiter. „Unser Hauptziel ist dabei, den Nachwuchskräften zu vermitteln, dass Digitalisierung und OOWV nicht zwei voneinander getrennte Welten sind.“
Geleitet wurde der Workshop von Marius Wybrands, Leiter des Kooperationsprojekts zwischen der Universität Oldenburg und dem Verband. Der studierte Wirtschaftsinformatiker führte gekonnt durch den Tag. Er zeigte den angehenden Nachwuchskräften digitale und visualisierende Methoden und ermutigte sie, die technischen Möglichkeiten auszunutzen.
„Die Auszubildenden gehen die Verbesserung der Abläufe wirklich offensiv und kreativ an“, lobte Wybrands. „Vielleicht wird von den Vorschlägen ja auch etwas umgesetzt.“ Das ist laut Janna Speckmann tatsächlich geplant, wenn es die gesetzlichen Vorschriften und die Unternehmensstruktur zulassen.
Optimiert wurden z.B. die Probenentnahmen an einem Förderbrunnen, die besonders für Mitarbeiter des Labors ein stetes Nervpotenzial besitzen. Der Papierwust in der Berufsschule hingen betrifft alle. Ein Prozess nervt jeden: Die Reisekostenabrechnung, die derzeit noch vollkommen analog bearbeitet wird. Die Lösung des Workshops: eine App, über die die Abrechnung klar und leserlich eingegeben und mit einem Klick freigegeben werden kann.
Janna Speckmann ist sich nach dem Feedback sicher, dass sich die Mühe gelohnt hat. Es sei immer gut, Nachwuchskräfte mit noch unverstelltem Blick auf betriebsinterne Abläufe schauen zu lassen, meint sie. So würden auch Dinge gesehen, für die langjährige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter manchmal bereits blind seien.
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