Die Entscheidung steht: Die Internationalen Rasteder Musiktage finden 2020 nicht statt. Ein Ausweichtermin sei mit zu vielen Unsicherheiten verbunden, sagen die Organisatoren. Die „Rasteder Wiesn“ könnte aber zu einem späteren Zeitpunkt steigen.
Von Britta Lübbers
Mit blutendem Herzen habe sich der Verein dazu durchgerungen, die Musiktage für dieses Jahr gänzlich zu streichen, erklärt Musiktage-Präsident Torsten Wilters. Geplant war, dass die große Show mit Tausenden von Musikern und Gästen aus aller Welt vom 3. bis zum 5. Juli über die Bühne geht. Doch inzwischen steht fest, dass Veranstaltungen ab 1000 Teilnehmern bis zum 31. August deutschlandweit nicht erlaubt sind. Eine Verschiebung in den Herbst sei nicht möglich, so Wilters, zumal nicht gewährleistet sei, dass Großereignisse dann wieder erlaubt sind. Entscheidend aber sei, dass die Musikvereine seit Monaten nicht mehr üben können. Selbst wenn es zum Jahresende grünes Licht für Massen-Events im Land geben sollte, wäre die Zeit dann zu knapp, um noch eine überzeugende Show auf die Beine zu stellen, unterstreicht Wilters. „Wir möchten aber all das bieten, was unsere Gäste gewohnt sind, und keine abgespeckte Version präsentieren.“ Die hohe Qualität der Musiktage dürfe nicht gefährdet werden. Bei einem Ausweichtermin sei aber genau dies zu befürchten. Erschwerend komme der große organisatorische Aufwand hinzu. Laut Wilters sei es eine unlösbare Aufgabe, binnen kurzer Zeit Hallen aufzutun, die Musikerinnen und Musiker unterzubringen und eine funktionierende Infrastruktur anzubieten. „Unsere Philosophie lautet: Was wir machen, machen wir richtig“, bringt er die Entscheidung auf den Punkt.
Hoffnung gibt es hingegen für die Rasteder Wiesn, die Ammerländer Variante des Münchener Oktoberfests. Hier überlege man tatsächlich, ob noch in diesem Jahr etwas möglich ist.
Keine Oldtimer-Parade
Ebenfalls aus dem Jahreskalender gestrichen wurde definitiv auch das Oldtimer-Sommerfest, das am 15. und 16. August hätte stattfinden sollen. Einmal im Jahr steht Rastede für ein Wochenende ganz im Zeichen nostalgischer Fahrzeuge. Angeboten wird zudem ein buntes Rahmenprogramm auf dem Kögel-Willms-Platz.
Henning Spille, zuständig für die Sponsoren im Old- und Youngtimerclub, bedauert die Entscheidung, hält sie aber für realistisch. Er müsse den Förderern verbindliche Zusagen machen können, sagt er. Das sei in der gegenwärtigen Situation nicht möglich.
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