Vom Grill-Event mit Selbsterfahrungscharakter für Männer bis zum interkulturellen Begegnungsseminar: Das Evangelische Bildungshaus Rastede stellt sein Programm 2020 vor
Von Britta Lübbers
Knapp 70 Veranstaltungen weist das kompakte Programmheft auf, das Titelblatt ziert ein Kaleidoskop. Das Motiv ist mehr als hübsches Design, es soll das Selbstverständnis der Einrichtung symbolisieren, wie Leiterin Martina Rambusch-Nowak erklärt. „Ein Kaleidoskop bietet viele Perspektiven und Spiegelungen. Man dreht es einmal, schon ändert sich das Bild. So verstehen wir auch unser Angebot.“ Bildung ist demnach mehr als die Aneignung von Wissen. „Das Einnehmen verschiedener Perspektiven bedeutet gelebte Demokratie“, betont die Pfarrerin. Das Evangelische Bildungshaus sei offen für alle, fügt sie hinzu. Der hier definierte Bildungsbegriff schließe die Persönlichkeitsbildung ausdrücklich mit ein.
Eine wichtige Rolle spielen auch dieses Mal die Themen Seelsorge und Hospiz, darunter sind Praxistage für Trauerbegleiterinnen und -begleiter, aber auch das Seminar „Sünde, Schuld und Böses“ für theologisch Interessierte.
Auf eine besondere Veranstaltung im Juni, die sich ausschließlich an Männer richtet, weist Dozent Swen Engel hin: Unter dem Titel „Entdecker, Eroberer und Ernährer?!“ widmen sich die Teilnehmer den mannigfaltigen Bildern von Männlichkeit. Und weil es laut Engel nicht einfach ist, Männer für solche Seminare zu gewinnen, wird zunächst der Grill angeworfen. Der Koch des Bildungshauses, Dirk Zinselmeyer, gart Fleischspezialitäten auf den Punkt. Bei gutem Essen und kühlem Bier sollen die Männer dann auch über andere Themen ins Gespräch kommen. „Wo fühle ich mich durchgegart oder schon angebrannt, wo habe ich zu viel Feuer?“, nennt Swen Engel zentrale Fragen rund um Familie, Beruf und Partnerschaft.
Auch für Frauen gibt es ein spezielles Seminar, es findet im Dezember statt und steht unter der schlichten Überschrift „Kaleidoskop“. „Wir grillen nicht“, lächelt Seminarleiterin Heike Scharf, „wir möchten uns selber Raum geben, um andere Haltungen einzunehmen und Sichtweisen zu verändern.“
Ein besonderes Anliegen ist ihr auch 2020 die Migrationsarbeit, ein entsprechender Antrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wurde bereits bewilligt. „Selbstverständlich zusammenleben“, ist das Projekt überschrieben, das sich an Familien und Alleinerziehende mit und ohne Migrationshintergrund wendet.
Im April findet wieder ein Spielmarkt statt. „Wir haben jetzt noch mehr Kooperationspartner“, freut sich Heike Scharf. „Es ist einfach ein hervorragendes Format, um sich auszuprobieren und ein Netzwerk zu schaffen.“
Nähere Informationen zum Bildungshaus sowie die Programmübersicht stehen auch im Internet unter www.hvhs.de.
Lesen Sie den ausführlichen Text in der nächsten rasteder rundschau.
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