Die Residenzort Rastede (RR) GmbH legt ihren Wirtschaftsplan 2020 mit neuen Formaten vor. Künftig tagt die Gesellschafterversammlung öffentlich. Ob der Geschäftsführerposten wieder extern besetzt wird, ist noch offen.
Von Britta Lübbers
„Wir setzen auf Qualität“, sagte Bürgermeister Lars Krause, als er den Wirtschaftsplan im Rathaus vorstellte. Er kündigte zudem an, dass die Gesellschafterversammlung künftig öffentlich tagen wird. „Nicht öffentlich kommt die Versammlung nur noch in Ausnahmefällen zusammen, etwa wenn der Datenschutz berührt wird.“ Der Vorschlag, sich nicht mehr hinter geschlossenen Türen zu treffen, entspreche dem Willen der Gesellschafter. Die politischen Vertreter im Verwaltungsausschuss haben geschlossen zugestimmt, so Krause. „Für mich sind die öffentlichen Versammlungen stimmig“, betonte er. „Die GmbH stellt tolle Veranstaltungen auf die Beine, das sollten wir offensiv nach außen tragen, weil es die Bürger interessiert.“
Krause wies auch auf eine Änderung innerhalb der Geschäftsführung hin. Nachdem der Vertrag des bisherigen Geschäftsführers Robert Lohkamp im Sommer nicht verlängert worden war, hatte der damalige Bürgermeister Dieter von Essen den Posten übernommen. „Er wird die Geschäfte auch bis zum Ende des Jahres weiterführen“, erklärte Krause. „Dafür bin ich ihm dankbar.“ Er selbst werde das Amt ab dem neuen Jahr wahrnehmen. Ob die RR-Geschäftsführung überhaupt wieder extern besetzt wird, sei derzeit noch offen. Ein Fachbüro soll ein Gutachten erstellen, um die künftige Ausrichtung der GmbH festzulegen. „Der Leitgedanke soll ,Kultur und Genuss‘ lauten“, brachte es Krause auf den Punkt. Die Expertise werde herausstellen, in welchen Bereichen Rastede punkten kann und wo es Defizite gibt. Auch soll ermittelt werden, ob die Aufgaben mit dem vorhandenen Personal zu leisten sind. Für das Gutachten sind 30.000 Euro eingeplant.
An bewährten Veranstaltungen wird auch im kommenden Jahr festgehalten, neue Formate kommen hinzu. Durch Lohkamps Ausscheiden sind Gelder frei geworden, teilte Krause mit, die nun für die Aufwertung des Angebots zur Verfügung stünden. So wurde während der Lichternacht erstmals eine illuminierte Wasserwand auf dem Kögel-Willms-Platz installiert. „Die Besucher waren begeistert“, freute sich der Bürgermeister.
Auch die Rasteder Lesestunden, die in diesem Jahr Premiere hatten, werden fortgesetzt, und auch hier dominiere die Qualität, sagte Krause. Die Reihe wird verschlankt, dafür werden ausschließlich namhafte Autoren eingeladen, darunter Klaus-Peter Wolf und Klaus Modick. Neu im Programm ist der „Rasteder Biergartensommer“. Geplant ist, den Kögel-Willms-Platz als Biergarten herzurichten. Neben Speis und Trank soll es auch passende Musik geben. „Wir denken an ein niedrigschwelliges Angebot für ein entspanntes Miteinander“, so Krause. Auch das Palais soll noch besser bespielt werden, etwa durch einen „Adventszauber“ in historischer Kulisse und ein großes Picknick im Palaisgarten – ein Format, das es bereits gab und das sehr gut ankam.
Insgesamt sind im Wirtschaftsplan rund 413.000 Euro an Ausgaben vorgesehen, rund 111.000 Euro werden an Einnahmen gelistet. Das Defizit beträgt rund 302.000 Euro. Hier springt die Gemeinde mit einem Zuschuss ein.
„Wenn man Qualität haben will, muss man Geld in die Hand nehmen“, resümierte Lars Krause. Kommunale Veranstaltungen wie z.B. das Weihnachtsdorf seien grundsätzlich Zuschussgeschäfte. Andererseits lockten sie aber viele Besucher in den Ort, die dort wiederum Geld ausgeben. „Auf diese Weise wird Mehrwert erzeugt“, so Krause.
Ein nochmaliges Aufleben des Cityfests in Rastede ist nicht geplant, erklärte er auf Nachfrage. Stattdessen sollen Veranstaltungen wie der Herbstmarkt wieder vielseitiger und die Vereine in die Planung miteinbezogen werden. „Wir brauchen diese Zusammenarbeit“, unterstrich der Bürgermeister. „Der Hauptort lebt nicht ohne die Außenbereiche.“
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