Die Niedersächsische Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) wurde erweitert. Heute weihte Innenminister Pistorius die neue Atemschutzwerkstatt und das Umkleidegebäude an der Braker Chaussee ein.
Von Britta Lübbers/rr
Nicht mehr zeitgemäß war die alte Atemschutzwerkstatt, die jetzt vollständig ersetzt wurde. Hier können die Atemschutzgeräte und -masken, die in der Ausbildung am Standort Loy eingesetzt werden, gereinigt, gewartet, geprüft und dann erneut für Lehrgänge zur Verfügung gestellt werden.
Das neue Umkleidegebäude ersetzt die zuvor genutzte Containeranlage und ermöglicht ein realitätsnahes Training unter schwierigen Einsatzlagen. In dem Neubau wurden 80 Umkleideplätze für die Lehrgangsteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie zusätzliche Umkleiden für das Ausbildungspersonal eingerichtet. Zwischen 80 und 100 Mitglieder von Feuerwehren und Katastrophenschutzbehörden werden wöchentlich in Loy ausgebildet. Pro Jahr sind es ca. 4000 Lehrgangsabsolventen.
Für die Errichtung der Atemschutzwerkstatt und des Umkleidegebäudes wurden rund 2,8 Millionen Euro investiert. Das Geld stammt aus der Feuerschutzsteuer.
Die NABK an den Standorten Loy und Celle ist die zentrale Ausbildungsstätte für Feuerwehrangehörige in Niedersachsen. „Ein wichtiger Faktor sind regelmäßige und am Stand der Technik orientierte Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten“, sagte Boris Pistorius. Investitionen in die Ausbildung seien Investitionen in die Zukunft. Damit die Feuerwehren auch künftig leistungsstark sind, müssten die Gebäude und die Infrastruktur der NABK fortlaufend verbessert und modernisiert werden. „Für den Standort Loy ist uns das sehr gut gelungen“, bilanzierte der Minister.
Bevor er die Neubauten besichtigte, stellte er den Feuerwehrbericht 2018 vor. Gleich zweimal sei eine Bestmarke geknackt worden, freute sich Pistorius: „Noch nie waren so viele Mädchen und Jungen in den Wehren aktiv, noch nie gab es so viele weibliche Mitglieder wie jetzt.“ Mit einem Frauenanteil von 12,6 Prozent liege Niedersachsen deutlich über dem Bundesschnitt von neun Prozent. „Das ist eine großartige Quote, die wir weiter steigern wollen“, kündigte Pistorius an.
Auch die Zahl der jungen Mitglieder sei so hoch wie nie: Mehr als 43 900 Mädchen und Jungen gehören den Kinder- und Jugendfeuerwehren an. Allein 2018 konnten die Nachwuchswehren mehr als 1000 Neuzugänge verzeichnen. „Die Zahlen beweisen, dass Feuerwehren für junge Leute attraktiv sind“, unterstrich Pistorius. Dass sich der Nachwuchs für die Feuerwehr begeistern könne, sei ein Verdienst der Arbeit vor Ort.
Insgesamt, so führte der Minister aus, seien die Mitgliederzahlen der Freiwilligen Feuerwehren in Niedersachsen um 2309 auf 126 978 Einsatzkräfte gestiegen. „Diese Zahlen machen Mut“, fasste Pistorius zusammen. Zugleich kündigte er an, dass sich das Land nicht auf dem Ist-Zustand ausruhen dürfe. „Wir müssen alles dafür tun, dass die niedersächsischen Feuerwehren auch in Zukunft so belastbar und zuverlässig sind wie heute.“
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