Der Hamburger Wissenschaftsjournalist Michael Büker nahm sein Publikum mit auf eine intergalaktische Reise durchs Weltall
Von Stefanie Jahn
Die Veranstaltungsreihe „1. Rasteder Lesestunden“ konnte mit einem weiteren Highlight punkten: Der Hamburger Wissenschaftsjournalist und Autor Michael Büker las aus seinen Büchern „Ich war noch niemals auf Saturn“ und „Was den Mond am Himmel hält“. Dr. Friedrich Scheele von der Residenzort Rastede GmbH freute sich, den bekannten Astrophysiker im Evangelischen Bildungshaus begrüßen zu dürfen. Zahlreiche Zuhörer waren erschienen, um sich vom Autor in die endlosen Weiten des Alls entführen zu lassen. Dazu beigetragen hat vielleicht auch das 50-jährige Jubiläum der Mondlandung, das medial zurzeit sehr präsent ist.
Vorab eröffnete die in Rastede lebende Autorin Astrid Schneider mit ihrer eigens für den Anlass geschriebenen Kurzgeschichte „Der Sterntaler-Effekt“ die Lesung. Für Astrid Schneider habe das Schreiben eine große Bedeutung, ihre erste Lesung sei eine „Weltpremiere“, sagte Friedrich Scheele. Schneider lehnt ihre Geschichten an Märchenmotive an, auch die Energien des Weltalls inspirieren sie. So wurden die Zuhörer passenderweise mit den letzten Worten der Kurzgeschichte „öffnet euch für das Universum“ auf die folgende Lesung eingestimmt.
In seiner Eigenschaft als „Science Slammer“ und Wissenschaftskommunikator hat sich Michael Büker das Ziel gesetzt, das schwierige Thema der Astro-und Teilchenphysik unterhaltsam und lehrreich zu „erzählen“. „Ich kann über Dinge sprechen, die mir Spaß machen“ , so der Autor. Diese Eigenschaft habe er sich in seiner Zeit am Hamburger DESY Institut zu Eigen gemacht, als er Besuchern so komplexe Phänomene wie Teilchenbeschleuniger erklärte.
In seiner Reise von der Erde ins All, die er mit den Worten „Sind sie bereit? – Dann los!“ startete, nutzte er Analogien zur Veranschaulichung. Die Sonne als Skulptur in einem riesigen Park – gut vorstellbar auch in Dangast, wo Büker kürzlich war; Merkur als Kaugummikugel, Venus und die Erde als Schokoladenkugeln, der Mond als Zuckerperle und Mars als Marzipankugel: Die Vergleiche waren ungewöhnlich und überraschten. Büker sprach über die wissenschaftliche Beschreibung des Sonnensystems, über Geräusche auf anderen Himmelskörpern, das Lebensende eines Sterns hin zum „Schwarzen Loch“ und die Erklärung der Schwerkraft durch Newton und Einstein.
Im Hinblick auf das Aufspüren von Exoplaneten habe die Menschheit sich schon immer Mühe gegeben, „selbst zu suchen und selbst gefunden zu werden“. Es könnte sich ja herausstellen, „dass wir nicht die Einzigen sind“.
Im zweiten Teil der Lesung stand der Mond als Himmelskörper im Vordergrund: modern interpretiert, als Hauptdarsteller in der Kultserie „Luna“. Mittlerweile gibt es bereits 388 Staffeln, von denen jede mit dem Neumond beginnt.
Zu guter Letzt sprach der Astrophysiker über verschiedenartige Kalender und ihre Probleme, mit dem Lauf der Sonne übereinzustimmen, und über russische Raumsonden, die zum Mond geflogen sind.
Die kurzweilige Fragerunde am Ende der intergalaktischen Reise wurde vom Publikum sehr gut angenommen. Michael Büker griff Fragen rund um Higgs-Boson, Leere im Universum, Atomuhren, Wassertropfen, Raketenstarts ohne Treibstoff, Weltraumschrott und Photonenantrieb auf und gab amüsante und unterhaltsame Antworten.
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