Die FDP möchte ein modifiziertes Verfahren, das es Rasteder Arbeitnehmern erleichtert, Grundstücke im Residenzort zu erwerben
Von Britta Lübbers
Erst kürzlich hat die Verwaltung eine ausführliche Pressemitteilung zur Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken in Rastede veröffentlicht (wir berichteten). Daraus ging hervor, dass die Zahl der Verkäufe mit zwölf Grundstücken im Jahr 2018 im Vergleich zum Vorjahr (zehn Grundstücke) leicht gestiegen ist. Verglichen mit den Jahren davor – von 2007 bis 2016 hatte die Gemeinde im Schnitt bis zu 40 Wohnbaugrundstücke veräußert – wurde das Verkaufstempo aber deutlich gedrosselt. Und noch etwas hat sich geändert: Waren es bis 2016 nahezu ausschließlich Familien mit Kindern, denen Bauland angeboten wurde, kommen seit der Änderung der Vergaberichtlinien auch verstärkt ehemalige Rastederinnen und Rasteder zum Zug – ebenso wie Interessenten, die in Rastede arbeiten und hier auch gerne leben möchten.
Drei Hauptkriterien entscheiden über den Zuschlag für einen Bauplatz: Die Anzahl der Kinder, Rastede als Arbeitsort und Rastede als Ort, an den die Bauwilligen zurückkehren möchten. Bis 2016 war die Zahl der Kinder ausschlaggebend, seitdem werden auch die anderen Kriterien herangezogen.
Die FDP möchte nun, dass das Punktesystem zu Gunsten von Arbeitnehmern in Rasteder Firmen geändert wird. „Wer in Rastede arbeitet, soll auch die Chance haben, in der Gemeinde zu bauen und hier eine neue Heimat zu finden“, schreibt FDP-Ratsfrau Evelyn Fisbeck in ihrem Antrag. Die gesellschaftlichen Anforderungen an Wohn- und Lebensraum hätten sich gewandelt. „Um die Wirtschaftskraft der Gemeinde Rastede im Einzugsgebiet des Oberzentrums Oldenburg weiter zu stärken und auszubauen ist es notwendig, die Anforderung ,Arbeit und Leben in Rastede‘ zu verwirklichen“, so Fisbeck weiter. Durch den Ausbau der Gewerbe- und Industriegebiete sei es gelungen, kleine und mittlere Betriebe anzusiedeln und neue Arbeitsplätze zu schaffen. „Die Arbeitnehmer wollen ihre Pendlerzeiten reduzieren und suchen nach Grundstücken in unserer Gemeinde“, unterstreicht Fisbeck. Während Familien mit Kindern jahrelang bevorzugt worden seien, hätte man die Rasteder Arbeitnehmer kaum berücksichtigt. „Das muss sich ändern“, fordert die Ratsfrau.
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