Landwirt Jan Eilers aus Conneforde möchte in Wapeldorf zwei Bio-Legehennen-Ställe bauen. Nachdem der Bauausschuss sein Einvernehmen für die Bauvoranfrage zunächst nicht erteilt hatte, gab am Dienstag der Verwaltungsausschuss grünes Licht. Eilers konnte mit seinem Konzept überzeugen.
Von Britta Lübbers
Die Bedenken gegen das Projekt waren groß: Wie hält der Bauer seine Tiere? Welches Futter verwendet er? Wer kontrolliert die Einhaltung der Öko-Standards? Was ist mit zusätzlichem Lärm und der Geruchsbelastung? Ohne Beantwortung solch grundlegender Fragen wollte der Ausschuss für Bau, Planung, Umwelt und Straßen Anfang Oktober das Einvernehmen für die Bauvoranfrage nicht erteilen.
Jan Eilers, Bio-Bauer im Nebenerwerb, möchte auf dem rückwärtigen Grundstück der Hofstelle Achterdörper Weg 51 in Wapeldorf zwei Bio-Legehennen-Ställe für insgesamt 12 000 Tiere errichten. Er betreibt bereits einen solchen Stall und möchte sich nun in Wapeldorf vergrößern. Pro Stall ist eine Grundfläche von ca. 590 Quadratmetern geplant, die Volieren sollen eine Fläche von rund 450 Quadratmetern erhalten. Zusätzlich wird ein Kaltscharrraum von 290 Quadratmetern gebaut. Außerdem sind vier Silos und ein Dungcontainer geplant. Maximal sechs Hennen will Eilers pro Quadratmeter halten, so sehen es auch die Bio-Richtlinien vor.
Nicht nur die Politik hatte Probleme mit dem Vorhaben, auch von Seiten der Bürger gab es Kritik. Am Dienstag stellte Eilers das Projekt in nicht öffentlicher Sitzung dem Verwaltungsausschuss vor und konnte dort die Stimmung vollends drehen. „Er war derart überzeugend, dass jetzt alle dafür sind“, fasste Gemeinde-Sprecher Ralf Kobbe das Treffen heute in einem Pressegespräch zusammen.
Seit 2014 hat Eilers seinen Betrieb vollständig auf den ökologischen Landbau umgestellt. Er ist Mitglied im Öko-Verband „Naturland“, der zu den anspruchsvollen Öko-Labeln zählt.
Eilers stallt seine Tiere in der 17. Lebenswoche ein, ausgestallt werden sie in der 79. Lebenswoche. Wichtig sind ihm kurze Wege, er kauft und verkauft in der Region. Die Eier werden täglich gepackt und zweimal wöchentlich abgeholt. Die Tiere können sich in Schutzhütten und unter Pflanzen aufhalten, ihre Schnäbel werden nicht gekürzt.
Nach der Zustimmung im Verwaltungsausschuss entscheidet nun der Landkreis, ob der Bauvoranfrage stattgegeben wird. Sollte dies der Fall sein, kann Eilers den Bauantrag stellen. Dann wird auch die Gemeinde Rastede wieder beteiligt. „Wir haben ihm empfohlen, das Vorhaben auch öffentlich vorzustellen“, so Ralf Kobbe.
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