Vor knapp acht Jahren ging die Ära des blauen Elefanten im Freibad Rastede zu Ende. Jetzt hat ein Freundeskreis zwei kleine Nachfolger der abgebauten Kletterskulptur finanziert.
Von Britta Lübbers
Eigentlich war er nur ein Spielgerät und bei genauer Betrachtung auch eher originell als schön: der blaue Elefant im Rasteder Freibad. Aber das meerfarbene Klettergerüst gehört für viele Rasteder zur Erinnerung an unbeschwerte Kindheitssommer einfach dazu, genauso wie Pommes mit Majo, süßes Wassereis und Fläzen auf dem Badehandtuch. Rund 60 Jahre war der blaue Elefant nicht aus dem Freibad wegzudenken, ebenso wenig wie Kassenhäuschen und Nichtschwimmerbecken. Und dann bestand er den TÜV-Test nicht mehr und wurde ausgemustert. Im Herbst 2010 demontierte die Verwaltung das Spielgerüst und brachte die Reste auf den Bauhof. Die Entsorgung löste sogar in den Gremien Betroffenheit aus, FDP und Grüne taten sich zusammen, um zu retten, was nicht mehr zu retten war. „Der blaue Elefant ist ein lokales Denkmal, und ein Denkmal gehört zum Gedächtnis der Gesellschaft. Wer sein Gedächtnis verliert, wird dement“, hatte Gerd Langhorst (Grüne) argumentiert. Das Gerüst könne mit einem Prellschutz versehen werden, alternativ könne man es einzäunen, lauteten einige der Vorschläge zum Elefantenschutz. Aber der Antrag scheiterte. „Alles hat seine Zeit, auch der blaue Elefant hat seine Zeit gehabt“, sagte Bürgermeister Dieter von Essen im Bauausschuss. Und damit war die Sache dann klar, denn um das ausrangierte Gerät als Denkmal herzurichten, hätte es komplett und für viel Geld saniert werden müssen.
Und doch: Vergessen haben die Rasteder das blaue Freizeitvergnügen nicht – zu ihnen zählen acht Freunde, die dem Elefanten immer noch nachtrauerten. Lars Osterloh, Oliver Wenke, Jens Lawrynowicz, Thomas Janßen, Hartmut Hardenberg, Thomas Wetter, Michael Thie und Birger Böning gründeten den Freundeskreis „Blauer Elefant“. Ihre Ursprungsidee, einen neuen Elefanten zu finanzieren, mussten sie zwar aufgeben, weil das Projekt zu teuer geworden wäre. Aber dann hatten sie eine andere Idee: Warum nicht in Wipp-Elefanten investieren? Gedacht, getan. Aus eigenen Mitteln kaufte der Freundeskreis zwei kleine blaue Wippen in Elefantenform. Eine der beiden wurde vergangene Woche im Freibad aufgebaut, die andere steht auf dem Kögel-Willms-Platz. Rund 1500 Euro haben die Spielgeräte gekostet, die Gemeinde hat den Aufbau finanziert, der Bürgermeister begrüßt die Initiative ausdrücklich.
Der Freundeskreis, der zum Aufstell-Termin im Freibad in blauen Hemden erschienen war, auf deren Kragen das Wort „Elefant“ stand, sieht sein Engagement auch als Motivation für andere Rasteder. Man würde gerne noch mehr solcher Spieleräte in der Gemeinde aufbauen und sich über Unterstützung und Sponsoring freuen, erklären die Freunde des blauen Elefanten.
Diesen Artikel drucken