Im September 2015 verabschiedeten die Vereinten Nationen die „Agenda 2030“ für eine nachhaltige Entwicklung weltweit. Zur regionalen Umsetzung sollen im Ammerland Arbeitsgruppen gegründet werden.
Von Britta Lübbers
Es sind die ganz großen Themen, die die Agenda 2030 zum Inhalt hat, insgesamt wurden 17 Ziele formuliert, darunter „Keine Armut“, „Kein Hunger“, „Gesundheit und Wohlergehen“ und „Frieden und Gerechtigkeit.“ Vor dem Hintergrund des Elends in vielen UN-Staaten, der weltweiten Kriege, der Umweltverschmutzung (vor allem durch die großen Industrienationen) und der Tatsache, dass die USA unlängst internationale Klimaschutzabkommen aufgekündigt haben, könnte man mutlos werden, was die Umsetzung der hehren Pläne betrifft. Dass man es dennoch anpacken muss, und dass dies gerade regional gut funktionieren kann, das machten in einem Pressegespräch die Bündnispartner deutlich, die die Agenda 2030 im Ammerland nach vorn bringen möchten. Das Evangelische Bildungswerk Ammerland und die Organisation „Engagement Global“ rühren die Werbetrommel.
Projektumsetzer Barthel Pester, Kreispfarrer Lars Dede sowie Kreistagsmitglied Sigrid Rakow (SPD) informierten heute im Ev. Gemeindehaus Rastede über das Vorgehen. Per Videokonferenz zugeschaltet war Kai-Oliver Farr, Projektleiter von Engagement Global in Hamburg. „Der erste Schritt muss sein, die Agenda-Ziele bekannt zu machen“, sagte Farr. „Das bedeutet, dass sich die Menschen auf lokaler Ebene mit den Inhalten auseinandersetzen sollen.“
Am Beispiel des Themas „Nachhaltige Produktion“ verdeutlichte Barthel Pester, was gemeint ist. Deutschlandweit trügen Unternehmen mit dazu bei, dass in Afrika und Asien heimische Märkte zerstört werden. „Eine Alternative ist die solidarische Landwirtschaft, wie sie etwa die Hofgemeinschaft Grummersort im Landkreis Oldenburg betreibt“, erklärte Pester. Hier kaufen die Kunden direkt beim Bauern und der Bauer produziert nur das, was er auch absetzen kann. Die Lebensmittel gibt es frisch und ohne Verpackung. „Wir wollen gemeinsam Wege für einen fairen Handel finden. Wir suchen Menschen, die sich engagieren, wir brauchen Multiplikatoren“, sagte Pester.
„Das Bewusstsein ist oft da, aber es mangelt an der Umsetzung“, ergänzte Sigrid Rakow. Auch sie betonte den Beitrag, den jeder Einzelne leisten kann, etwa in dem er seinen Garten so anlegt, dass dort Artenvielfalt möglich wird.
„Wir müssen die Ziele von oben nach unten herunterbrechen“, unterstrich ebenfalls Lars Dede. Er zeigte sich optimistisch, dass dies gelingt. „Ich glaube daran, dass die Menschen ein soziales Gewissen haben.“
In vier Veranstaltungen mit Fachleuten wird die Agenda 2030 im Ammerland vorgestellt. Am 23. August, 19 Uhr, kommt Ruth Gütter, Referentin der Evangelischen Kirche Deutschland, ins Ev. Gemeindehaus nach Rastede. Am 13. September, 19 Uhr, trifft sich die „Ideenschmiede“ ebenfalls im Ev. Gemeindehaus Rastede. Denn die Auftaktveranstaltungen sollen den Impuls geben, regionale Arbeitsgruppen zu gründen und konkrete Nachhaltigkeitsziele für das Ammerland zu entwickeln und umzusetzen. Alle sind eingeladen, sich zu beteiligen. „Wir möchten aber vor allem junge Leute erreichen“, sagte Barthel Pester.
Lesen Sie den ausführlichen Bericht in der nächsten rasteder rundschau.
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