Vor wenigen Wochen hat die Gemeinde das Palais Rastede für rund 3,1 Millionen Euro gekauft. Jetzt will Ratsfrau Silke Köhler (Linke) einen Antrag stellen, vom Erwerb zurückzutreten und den Kaufpreis neu zu verhandeln.
lü/rr | „Der Preis von 3,1 Millionen Euro ist eindeutig zu hoch“, sagt Silke Köhler. „Die jährliche Rate von 155 000 Euro ist ein Erbe, das den Haushalt die nächsten Jahre belasten wird. Und schon jetzt sind Renovierungsarbeiten für mehrere hunderttausend Euro geplant, die sich ebenfalls negativ auf den Haushalt auswirken werden.“ Zudem moniert die Linke, dass es kein Gutachten über den Zustand und den Wert der Immobilie gibt. Mit konkurrierenden Kaufinteressenten sei nicht zu rechnen, glaubt sie.
„Eigentum verpflichtet, das Haus Oldenburg sollte ein Interesse daran haben, dass das kulturelle Erbe der Gemeinde erhalten bleibt“, gibt Silke Köhler zu bedenken. „Rastede zahlt seit vielen Jahren Pacht für das Palais und hält es mit hohen Investitionen instand.“ Zudem weist Köhler darauf hin, dass die Gemeinde bereits eine hohe Summe für den Schlosserhalt im Residenzort gezahlt hat. „Dafür haben wir praktisch keine Gegenleistung vom Haus Oldenburg erhalten.“ Auch die Sanierung des Herzoglichen Mausoleums auf dem Gertrudenfriedhof in Oldenburg sei mit öffentlichen Mitteln gefördert worden.
Auf der Ratssitzung am 12. Dezember will Silke Köhler beantragen, dass die Gemeinde Rastede vom Kauf des Palais zurücktritt und mit dem Haus Oldenburg neu verhandelt.
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