Überraschungsgast Bernd Evers hielt die diesjährige Ellernrede. Den üblichen Ablauf von Ellernprüfung und Vereinstauziehen brachte der Regen durcheinander.
Von Kathrin Janout | Alles dabei an Tag zwei: Erstmals in der Geschichte des Ellernfests musste heute Morgen zur traditionellen Ellernprüfung der Teich zu den Prüfern kommen. Statt Wasser von unten bei der sonst üblichen Floßfahrt gab es schließlich viel zu viel Wasser von oben, so dass kurzerhand ein Maurerkübel gefüllt und die traditionelle Ellernprobe unter dem Zeltdach auf dem Dorfplatz veranstaltet wurde. Bei solch einer Flexibilität von Teich und Prüfern war selbstverständlich auch in diesem Jahr „alles im Lot“ und es konnte weitergehen im Traditionsprogramm. Bernd Evers betrat als Überraschungsgast die Bühne und unterhielt seine Zuhörer mit einer humorvollen Ellernrede. Historische Parteiproleten mit „rein zufälligen und nicht beabsichtigten Ähnlichkeiten“ zu heutigen Lokalpolitikern kamen darin ebenso vor wie die typischen Rasteder Scherereien von abgefahrenen Seitenspiegeln bis zu ausgedehnten Schrankenschließzeiten. „Ich hab die halbe Ellernrede auf der Schloßstraße und der Raiffeisenstraße entworfen“, witzelte Evers. Ein paar Spitzen schoss der 69-Jährige Richtung Wiefelstede, gab der schlafenden Gemeindeverwaltung noch einen mit und endete schließlich mit der Bitte, den Residenzort Rastede nicht in einen Industriestandort zu verwandeln.
Während der Applaus nach ausreichender Anerkennung der diesjährigen Ellernrede abebbte, ließ der Regen über Rastede noch lange nicht nach. Das beliebte Tauziehen der Vereine wurde aus Matschgründen abgesagt und der Platz blieb vorerst leer. Erst am späteren Nachmittag kamen mit der Sonne auch die Besucherströme und das „unterhaltsame und fröhliche Ellernfest“, wie es Dieter von Essen beim Frühschoppen gewünscht hatte, kam endlich in Gang.
Diesen Artikel drucken