Vor zehn Jahren nahm die Kinderkrippe Rasselbande des Rasteder Tagesmüttervereins Bagira ihre Arbeit auf. Bis dahin musste der Verein einige Widerstände überwinden. Heute sind die Krippenbetreiberinnen rundum zufrieden und laden zum großen Jubiläumsfest am 13. Mai ein. Von 10.30 Uhr bis 16 Uhr wird an der Feldbreite gefeiert.
Von Britta Lübbers
Kleinkinderbetreuung außerhalb der eigenen vier Wände? Lieber nicht. Vor rund 17 Jahren, als sich der Tagesmütterverein Bagira in Rastede gründete, wurde die Betreuung des Nachwuchses in Rat und Verwaltung vorwiegend als familiäre Angelegenheit begriffen – konkret: als Aufgabe der Mütter. Heute, da bundesweit Kitas ausgebaut werden, da Eltern einen Rechtsanspruch auf die Betreuung ihrer Kinder haben und Elterngeld auch an Väter gezahlt wird, die ihre Elternzeit nehmen, hat sich das Klima gewandelt. Bis dahin war es ein mühsamer Weg, an den sich Krippenleiterin Petra Lange und die pädagogische Leiterin der Kinderkrippe, Heidemarie Gloystein, noch gut erinnern können. „Das brauchen wir nicht“, habe der damalige Bürgermeister Dieter Decker bekundet, als es um die Einrichtung einer Krippe in Rastede ging, erzählt Petra Lange. Er irrte sich. Mit zehn Kindern zog die Rasselbande vor zehn Jahren in die Sozialstation an der Südender Straße ein. Drei Jahre später war der Bedarf so groß, dass die Einrichtung einen zweiten Standort bezog: in der neu eröffneten Kindertagesstätte an der Feldbreite. Zurzeit werden je 30 Kinder in der Krippe Bagira an der Südender Straße und 30 Kinder an der Feldbreite betreut. Die Warteliste ist lang, wie Petra Lange und Heidemarie Gloystein betonen.
Ihr Resümee fällt trotz des nicht einfachen Starts rundum positiv aus. „Die Gemeinde hat sich bewegt und sich dabei nicht lumpen lassen“, erklärt Petra Lange. „Wir nehmen regelmäßig an pädagogischen Treffen mit anderen Krippen aus dem Ammerland teil und stellen immer wieder fest, dass wir in Rastede sehr gute Bedingungen haben, was Infrastruktur und Ausstattung betrifft.“
Und noch einen Meilenstein gab es: „Im Jahr 2013 wurde die Rasselbande die erste integrative Krippe im Ammerland“, blickt Petra Lange zurück, die gemeinsam mit ihren Kolleginnen bereits in den Startlöchern für das große Jubiläumsfest steckt, das am Sonnabend, 13. Mai, stattfinden wird.
Von 10.30 Uhr bis 16 Uhr wird an der Feldbreite gefeiert. Zum Programm gehören Spiele für Eltern und Kinder, ein Luftballonweitflug und ein großes Kuchenbüfett. Eingeladen sind alle, die sich der Krippe verbunden fühlen. „Wir würden uns sehr über den Besuch unserer ersten Betreuungskinder freuen“, sagt Petra Lange. Die gehen inzwischen in die 5. Klasse. Ob sie sie erkennen würde? „Wohl eher nicht“, lacht sie, aber die Verbundenheit sei trotzdem da. Und dann erzählt sie, dass kürzlich ein Rasselbanden-Kind – inzwischen ein Teenager – vor der Tür stand und darum bat, einen Zukunftstag in der Krippe absolvieren zu dürfen, in der es dereinst krabbeln lernte. „Schön, nicht?“, freut sich die Leiterin.
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