Autorenlesung auf Gut Wahnbek: Jelena Volic und Christian Schünemann stellen den Krimi „Pfingstrosenrot“ vor
Von Kathrin Janout
Auf Anregung der Frauen Union Ammerland hatte das Hermann-Ehlers-Bildungsforum der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) kürzlich zur Autorenlesung auf Gut Wahnbek eingeladen. Jelena Volic und Christian Schünemann stellten Ihren Roman „Pfingsrosenrot“ vor. Darin ermittelt die Kriminologin Milena Lukin im Fall eines serbischen Ehepaars, das im Rahmen des „Rückkehrer-Programms“ in den Kosovo zieht und dort ermordet wird. Je tiefer Lukin in den Fall eindringt, desto verwirrender wird er. Das Buch erzählt vom Umgang serbischer und kosovarischer Familien miteinander, von Bürokratie und Korruption im Rahmen des „Rückkehrer-Programms“, dem Bemühen, den Beitrittsprozess zur Europäischen Union zu gestalten und vom bitteren Nachgeschmack, den der Kosovoeinsatz der NATO gegen Serbien bei den Serben hinterließ.
In der Diskussion im Anschluss an die Lesung rechtfertigten die Autoren den Ansatz, sich dem Thema mit den Mitteln der Belletristik zu nähern. Es gelte, die Menschen für die politische Gemengelage in der Region zu interessieren. Das könnte eben auch durch Unterhaltung erfolgen. Zudem könnte dem Leser so der Alltag mit und in einer Konfliktsituation nahegebracht werden. „Ein packender Krimi, der ins Herz des Balkans führt und auch gleichzeitig ausdrückt, vor welchen Herausforderungen Europa heute steht“, sagt Corinna Martens, Vorsitzende der Frauen Union Ammerland. „Die Veranstaltung brachte den Zuhörern auf unterhaltsame Weise ein Thema nahe, das in der europäischen Diskussion derzeit nur am Rande eine Rolle spielt“, so Martens. Der Umgang damit habe jedoch unmittelbare Auswirkungen auf den europäischen Erweiterungsprozess: Serbien erkenne den Kosovo als unabhängigen Staat nicht an. Die EU setze aber gerade diese Anerkennung voraus, um den Beitrittsprozess nachhaltig auf den Weg zu bringen.
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