Gregor Gysi sprach über Politisches und Privates in der Meyerei in Kleibrok
Von Anke Kapels
Bereits vor einem Jahr war Gregor Gysi in Rastede in der Meyerei zu Gast. Mit so großem Erfolg, dass Inhaber Claas Meyer den Politiker ein weiteres Mal zu einem „anekdotischen Blick hinter die Kulissen des Politbetriebs“ eingeladen hatte. Unter dem Motto „Was Politiker nicht sagen“, waren Gysi und sein seit vielen Jahren auf Lesungen als Sidekick fungierender Begleiter, der Journalist Hans-Dieter Schütt, schnell beim Thema Politik angekommen. Auf die Frage von Schütt, ob es nicht quälend sei, immer in der Opposition zu sein, antwortete Gysi schlagfertig: „Als Rechtsanwalt bin ich nichts anderes gewohnt.“ Die Aufgabe eines Oppositionspolitikers sieht Gysi darin, den Zeitgeist zu verändern. Auf die Frage, was ihm Freude an der Politik mache, kam von Gysi nur knapp: „zurzeit gar nichts“. Aber er wolle auf keinen Fall Deutschland der AFD überlassen und werde deshalb weiter machen. Dabei spielte er auch auf die „Mission Silberlocke“ von Dietmar Bartsch, Bodo Ramelow und ihm selber an. Anekdoten aus der Politik, aber auch ganz Privates, gab Gysi zum Besten. Originell war seine Antwort auf die Frage: „Was finden Sie schön an Deutschland?“ Drei Dinge nannte er: die vier Jahreszeiten – immer nur Sommer sei anstrengend –, die Vielfalt des deutschen Walds und das „weltbeste Frühstück“ in Deutschland. Abschließend gab Gysi den Älteren unter den Gästen den Tipp: „Genießen Sie das Leben, wir haben nur das eine. Und lehnen Sie die Privilegien des Alters nicht ab. Gönnen Sie sich etwas.“
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