Die 6. Rasteder Lesestunden bieten wieder Vielfalt und punkten zudem mit einem neuen Format: Gesucht werden junge Schreibende, die sich einem größeren Publikum vorstellen möchten
Von Britta Lübbers
Die Rasteder Lesestunden gehen in die 6. Runde, und auch diesmal setzen die Veranstalter der Residenzort Rastede (RR) GmbH auf Abwechslung. „Wir möchten für jeden etwas anbieten“, bringt es Britta Lottmann, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, auf den Punkt. Ob Kinderbuch, Generationenroman oder historische Kriminalgeschichte: Die Palette ist bunt. „Lachen. Liebe. Tragik. Mord“, so lautet der Untertitel der diesjährigen Reihe. Von März bis Juni finden vier Lesungen an unterschiedlichen Orten statt. Den Abschluss bildet im August ein neues Format: Junge Autorinnen und Autoren mit Bezug zum Oldenburger Land stellen ihre unveröffentlichten Texte vor.
Geschichten und Gaumenfreuden
Den Auftakt macht am 12. März Katja Reider. Sie liest um 15.30 (Einlass ab 15 Uhr) Uhr in der Gemeindebücherei aus ihrem im Februar erschienenen Buch „Kommissar Pfote – Jagd nach dem Feuerteufel“.
Am 23. Mai findet um 19.30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) eine kulinarische Lesung in der Weinhandlung Veritas, Metjendorfer Straße 226, statt. Der Oldenburger Althistoriker Michael Sommer untersucht einen der berühmtesten historischen Mordfälle. Während der Senatssitzung am 15. März 44 v. Chr. fällt Gaius Julius Caesar einem Messer-Attentat zum Opfer. Wie konnte es so weit kommen? Wer waren die Täter? Welche Motive trieben sie an? Das sind die Fragen, denen Sommer nachgeht. „Es wird ein spannender Abend“, verspricht RR-Projektleiterin Birgit Denizel. Zur Lesung aus „Mordsache Caesar“ werden Wein und altrömische Gaumenfreuden serviert.
Am 4. Juni liest Isabel Bogdan um 19.30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) im Mühlenhof, Im Kühlen Grunde 5, aus ihrem neuen Roman „Wohnverwandtschaften“. „Das Buch geht durch die Decke“, freut sich Britta Lottmann. Bogdan gehört zu den derzeit erfolgreichsten Autorinnen im Land. Ihre Romane „Der Pfau“ und „Laufen“ waren Bestseller und wurden verfilmt. In „Wohnverwandtschaften“ geht es um eine WG, in der Menschen unterschiedlichen Alters aus unterschiedlichen Motiven zusammenleben.
Im Juni ist in der KGS Rastede eine Wanderausstellung des Jüdischen Zentrums Berlin über Anne Frank zu sehen. Begleitend dazu wird Agnes Imhof am 19. Juni um 19.30 Uhr (Einlass ab 19 Uhr) ihren Roman „Die Kastanien an der Gracht – Miep Gies oder das Tagebuch der Anne Frank“ in der Neuen Aula vorstellen. Miep Gies war die Sekretärin von Annes Vater Otto Frank. Unter dem Einsatz ihres eigenen Lebens versorgte sie die Familie, die sich zwei Jahre in einem Hinterhaus versteckt hielt, mit Lebensmitteln. Mit 6,45 Euro für Schüler und Studenten habe man den Eintritt für diese Gruppe bewusst günstig gehalten, erklärt RR-Geschäftsführer Holger Piwowar. Das Buch sei auch deshalb so interessant und zu Herzen gehend, weil es eine andere Perspektive zeige: die der Helfenden in einer finsteren Zeit.
Selbst schreiben, selbst lesen
Unter dem Motto „YOUng WRITEr“ sind alle Nachwuchsschreiberinnen und -schreiber zwischen 18 und 35 Jahren eingeladen, sich mit eigenen Texten um einen Auftritt zu bewerben. „Wir möchten jungen Autorinnen und Autoren eine Plattform bieten“, sagt Birgit Denizel. „Sie sollten im Oldenburger Land leben oder hier geboren sein.“ Gesucht werden unveröffentlichte Texte in deutscher Sprache, das Genre ist frei wählbar, ebenso Thema und Stil. Die Einreichung darf fünf Normseiten nicht überschreiten, bei Lyrik sind es rund zehn Gedichte. Abgabeschluss ist der 15. Juni. Aus den Einsendungen an die RR GmbH werden fünf Finalisten ausgewählt, die sich am 14. August ab 18.30 Uhr im Vorwerk Gartencafé, Oldenburger Straße 100, präsentieren.
Der Flyer zu den einzelnen Veranstaltungen mit detaillierten Angaben zu Vorverkauf und Ticketpreisen kann unter www.rastede.de/lesestunden heruntergeladen werden.
Lesen Sie den ausführlichen Text in der nächsten rasteder rundschau.
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