Auch der Schulelternrat der KGS Rastede macht sich für die Einrichtung einer Förderschule mit Schwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (ESE) am Standort Voßbarg stark
Von Britta Lübbers
Ende vergangenen Jahres hatte sich bereits der Elternrat der Schule am Voßbarg für die Einrichtung einer Förderschule mit dem Schwerpunkt ESE am Förderschulstandort in Rastede ausgesprochen. Landrätin Karin Harm hatte zuvor das Verfahren angehalten und damit „Wut und absolutes Unverständnis“ bei den Eltern ausgelöst. Sie hatte u.a. auf die Bedarfsermittlung verwiesen, deren Zahlen unterhalb der bisherigen Schätzungen liegen sollen. Der Bedarf werde größer, nicht kleiner, betonten hingegen die Eltern in einem offenen Brief. Das sieht auch die Elternvertretung der KGS so, die jetzt ebenfalls einen offenen Brief an die Landrätin und den Kreisschulausschuss geschrieben hat. „Immer mehr Kinder brauchen spezielle Unterstützung bei emotionalen Problemen“, heißt es darin. „Alle Statistiken, die wir finden konnten, weisen entgegen der Aussagen des Landkreises steigende Schüler:innenzahlen in diesem Bereich auf.“ Eine frühzeitige Förderung sei entscheidend, um negative Folgen wie Schulversagen, soziale Isolation und psychische Belastungen zu verhindern. Unterbleibe dies, „wäre das auch wirtschaftlich schlecht für die Region. Anstatt neuer Arbeitskräfte hätten wir dann eher Menschen, um die wir uns weiter kümmern müssten“. Die Landrätin hatte in ihrer Stellungnahme auch wirtschaftliche Gründe für die Verfahrensaussetzung angeführt. Bei der angespannten finanziellen Lage des Landkreises sei es geboten, ein Projekt mit so hohen finanziellen Auswirkungen nochmals zu prüfen, hatte sie erklärt.
Die Motivation zum Lernen wiederfinden
Die bestehende Schule am Voßbarg habe gezeigt, wie effektiv eine Förderschule sein kann, führt der KGS-Elternrat in seinem Schreiben aus. „Zahlreiche Schüler:innen unserer Schule haben dort eine vorübergehende Förderung erhalten und konnten dadurch ihre sozialen Kompetenzen stärken und ihre Lernmotivation wiederfinden.“ Eine Förderschule ESE würde dem gesamten Schulsystem zu Gute kommen, da sie die Regelschulen entlasten könne. „Dies ist gerade in Zeiten mangelnder Lehrkräfte an allen Schulen besonders wichtig“, so die Elternvertretung. Bei der KGS, der mit 2000 Schülerinnen und Schülern größten der allgemeinbildenden Schulen in Niedersachsen, komme als Entlastungsargument noch die Raumnot hinzu, betonen die Eltern. Sie seien davon überzeugt, dass eine Förderschule ESE am Voßbarg „eine sinnvolle und nachhaltige Lösung für die Herausforderungen darstellt, denen wir uns im Bereich der Inklusion gegenübersehen“.
In einer öffentlichen Sitzung am 15. Januar, 17 Uhr, im Kreishaus Westerstede wird sich der Schulausschuss noch einmal mit dem Thema befassen. Sollte der Ausschuss seine Entscheidung zur Übernahme der Schulträgerschaft für die Schule am Voßbarg bestätigen, werde der bestehende Kreistagsbeschluss umgehend umgesetzt, hatte Landrätin Karin Harms im Dezember mitgeteilt. Die Entscheidung läge dann beim Regionalen Landesamt für Bildung und Schule.
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