Anlässlich der Pogrome am 9. November 1938 findet in Rastede ein Gedenkgang statt
lü/rr | Veranstalter des Erinnerungsgangs am 9. November sind die Kreisvolkshochschule Ammerland – Projekt „Demokratie leben“ – sowie der ADFC Ammerland. Unterstützt werden sie von der Gruppe „W.I.M. – Weniger. Ist. Machbar.“ sowie weiteren Rasteder Bürgerinnen und Bürgern. Zum Auftakt gibt es um 15 Uhr eine Kundgebung vor dem Rathaus. Die Veranstaltung steht unter dem Leitwort „Nie wieder!“ und will insbesondere an das Schicksal der jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger aus Rastede erinnern. Es soll ein Zeichen gegen Antisemitismus und für die Unantastbarkeit der Menschenwürde gesetzt werden.
Bei der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 lebten in der Gemeinde Rastede 20 Menschen jüdischen Glaubens. Im November 1938, als in ganz Deutschland tausende Synagogen brannten, waren es nur noch drei. Ein Rasteder Jude war zu diesem Zeitpunkt bereits ermordet worden. Die meisten waren aus der Gemeinde geflohen, weil sie die permanente Schikane und Verfolgung nicht mehr ertrugen.
Der Gedenkgang führt zu den ehemaligen Wohnhäusern der jüdischen Familien in der Raiffeisenstraße, Bahnhofstraße und Schloßstraße. Mit Bildern und Kerzen wird an die Menschen und das ihnen zugefügte Leid erinnert. Die Veranstaltung endet mit einer Abschlusskundgebung am Palais.
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