Am kommenden Montag, 19. August, beschäftigt sich der Schulausschuss mit der Entwicklung der KGS und der Grundschulen. Die Sitzung findet ab 17 Uhr in der Neuen Aula statt.
Von Britta Lübbers
Das öffentliche Interesse dürfte groß sein: Wie geht es weiter mit den Rasteder Schulen? Im Frühsommer hatten Elternvertreter ihren Unmut kundgetan. In einem offenen Brief, mit Info-Ständen und einer Demonstration kritisierten sie die aus ihrer Sicht mangelhafte Schul-Ausstattung, die Raumnot, das schleppende Tempo von Sanierungen, die unzureichende IT, ein als nicht freundlich empfundenes Klima sowie fehlende Stellen für Sozialarbeiter. Die Verwaltung wies die Vorwürfe entschieden zurück.
In der Folge fanden Gespräche zwischen Elternvertretern und Rathaus statt. Auch die Politik schaltete sich ein. Die CDU-Fraktion beantragte, das Thema – wie nun geschehen – auf die Sitzung des nächsten Schulausschusses zu setzen. Die FDP schlug vor, den Schulen ein Budget zur eigenverantwortlichen Verwendung zur Verfügung zu stellen.
Stetig wachsender Raumbedarf
In ihrer Vorlage erinnert die Verwaltung noch einmal an die Gründung der Kooperativen Gesamtschule Rastede in den 1970er Jahren. Um die für den gymnasialen Zweig notwendige Mindestschülerzahl zu erreichen, wurden Schülerinnen und Schüler der Gemeinde Wiefelstede aufgenommen. Beide Gemeinden haben sich in den fünf Jahrzehnten vergrößert, das hat Auswirkungen auf die KGS. Statt der ursprünglichen maximalen 9-Zügigkeit ist die Schule inzwischen auf teils mehr als zwölf Züge angewachsen. So erhöht sich auch der Raumbedarf. Die ohnehin angespannte Raumsituation werde noch durch landesrechtliche Vorschriften, wie z.B. die Einführung des Pflichtfachs Informatik und die experimentelle Prüfung in Biologie verschärft, macht die Verwaltung geltend. Sie schlägt vor, mit allen Interessengruppen gemeinsam – Lehrern, Schülern und dem Schulträger – Lösungen zu finden.
Für die Umsetzung eines Ganztagsangebots an Grundschulen möchte die Verwaltung „zeitnahe Ermittlungen abschließen“, die bauliche und pädagogische Zielsetzungen sowie „den unabweisbaren Mindeststandard“ beinhalten. Es sollen einrichtungsbezogene Varianten entwickelt und Kostenschätzungen aufgestellt werden.
Grundsätzlich plädiert die Verwaltung für einen sogenannten „Phase-Null-Prozess“: ein der eigentlichen Planung vorgeschaltetes Beteiligungsverfahren. Arbeitsgruppen sollen hier konkrete Ziele benennen und Maßnahmen vorschlagen.
Erhebliche Investitionen in Digitalität
Die Verwaltung nimmt in ihrer Vorlage noch einmal Stellung zum offenen Brief der Schulelternräte und unterstreicht u.a. „die erheblichen Anstrengungen“ im Rahmen des Digitalpakts. Hier seien knapp 1,3 Millionen Euro in die Schulausstattung investiert worden.
Die Präventions- und Jugendarbeit der Gemeinde sei vorbildlich, heißt es weiter. Das Team der Jugendpflege sei erweitert, Projekte unter der Leitung der Gleichstellungsbeauftragten vom Landespräventionsrat ausgezeichnet worden. „Die Stärkung der Schulsozialarbeit ist Aufgabe des Landes“, stellt die Verwaltung klar.
Was den FDP-Antrag auf ein gesondertes Schulbudget betrifft, empfiehlt die Verwaltung, den Antrag abzulehnen. Die Gemeinde habe bereits 2004 ein solches Budget eingerichtet, lautet die Begründung. Zudem würden die Schulen jährlich aufgefordert, besondere Bedarfe anzumelden. Die Budgethöhe werde jeweils an den Haushalt angepasst.
Diesen Artikel drucken