Jagdbezirk Delfshausen belegt 4. Platz beim DJV-Bundeswettbewerb „Jäger pflanzen Vielfalt“
rr/lü | Der gemeinschaftliche Jagdbezirk Delfshausen aus dem Hegering Rastede Nord hat die Jury des Bundeswettbewerbs „Jäger pflanzen Vielfalt“ von seinen biotopverbessernden Maßnahmen in den vergangenen 40 Jahren überzeugt. Der Deutsche Jagdverband zeichnete die lokale Jägerschaft anlässlich des Bundesjägertags im Juni in Mainz für ihre ehrenamtliche Naturschutzarbeit aus. Der erste Preis ging an die Jägerschaft Aurich, der zweite an den Hegering Voerde in der Kreisjägerschaft Wesel, den dritten Platz belegte der Hegering Lohmen im Kreisverband Güstrow.
„Vor 50 Jahren mussten wir uns noch keine Gedanken über die Artenvielfalt machen“, berichtet Hegeringleiter Lutz Wemken. Damals habe es zahlreiche Heideflächen gegeben, die meisten Landwirte hätten eine nachhaltige Kleinfelderwirtschaft mit abwechslungsreicher Fruchtfolge betrieben. Doch im Lauf der Jahre wurden mehr und mehr Heideflächen kultiviert und in die landwirtschaftliche Nutzung übernommen. Auch die Technik zog an, die Erntemaschinen wurden schneller und effizienter. Die bewirtschafteten Felder wurden größer, die Feldfrüchte weniger.
Der Jagdbezirk Delfshausen habe früh erkannt, dass durch biotopverbessernde Aktivitäten die bedrohte Artenvielfalt gefördert werden müsse, erklärt Wemken. Bereits vor 40 Jahren habe man mit ersten Maßnahmen begonnen. „Die Auswahl des Pflanz- und Saatguts wurde an den neuesten ökologischen Erkenntnissen der Wildtierforschung ausgerichtet“, so der Hegeringleiter. Auf diese Weise seien rund 80 Hektar Biotopschutzflächen entstanden. „Es wurden rund eine halbe Million Bäume bzw. Sträucher und 600 Obstbäume gepflanzt. Die Größen der Flächen variieren von einem halben bis zu 14 Hektar und sind über das knapp 1000 Hektar große Revier gleichmäßig verteilt.“ Nach einer Bereisung des Niederwildausschusses der Landesjägerschaft Niedersachsen im August 2001 wurde das Revier zum Lehrrevier erklärt. „Bei Führungen bekamen viele Kreisjägerschaften, Hegeringe und auch andere Naturschutzverbände einen guten Eindruck von den vielfältigen biotopverbessernden Maßnahmen“, weiß Wemken. „Wir sind stolz und dankbar für diese Auszeichnung“, fügt er hinzu. „Dieser Preis ist eine große Anerkennung für die Arbeit, die im gemeinschaftlichen Jagdbezirk Delfshausen in den letzten 40 Jahren geleistet wurde. Besonders möchte ich das Engagement meines Vaters Günther Wemken hervorheben, der in vielen Führungen die Erkenntnisse zu Lebensraumverbesserungen weitergetragen hat.“
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